Vier Chefärzte der Evangelischen Kliniken informieren am 28. Januar über Symptome und Behandlung bei einem Schlaganfall. Neu bei der WAZ-Aktion: telefonische Anmeldung
Er ist so tückisch, kommt plötzlich und ist eine der häufigsten Ursachen für Pflegebedürftigkeit im Alter: Der Schlaganfall. Rund 200 000 Fälle gibt es deutschlandweit im Jahr, rechnerisch rund 800 in Gelsenkirchen. „Jede Minute zählt”, ist ein Slogan der Mediziner, den vielleicht noch viele kennen. Und in der Tat, schnelle, kompetente und umfassende Behandlung kann Gehirnschäden nach einem Schlaganfall verhindern. Doch woran erkennt man einen Schlaganfall, wie kann man vorbeugen?
Fragen zuhauf, die beim 3. WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 28. Januar, ab 18 Uhr in den Evangelischen Kliniken beantwortet werden. Dazu stehen gleich vier Chefärzte bereit. Nach den beiden ersten WAZ-Medizinforen im Marienhospital und im Bergmannsheil gibt es nun eine organisatorische Änderungen. So groß war der Andrang, dass viele WAZ-Leser bei den beiden Abenden keinen Platz fanden. Deshalb bitten wir diesmal um eine formlose telefonische Anmeldung bei den Evangelischen Kliniken unter der Rufnummer 160-52626.
Nicht ohne Grund haben die Evangelischen Kliniken den Schlaganfall zu ihrem ersten Thema beim WAZ-Medizinforum gewählt, das reihum in den sechs Krankenhäusern der Stadt Informationen aus erster Hand bietet: Denn an der Munckelstraße ist Gelsenkirchens Schlaganfall-Spezial-Station angesiedelt – rund 100 solcher sogenannten „stroke units” gibt es bundesweit, in denen Schlaganfall-Patienten umfassend neurologisch, kardiologisch, in der Radiologie und Gefäßchirurgie behandelt werden und sofort Reha-Therapien angewendet werden.
Wenn das Gehirn plötzlich nicht mehr durchblutet wird, weil meist ein Gerinnsel die Blutzufuhr im Kopf blockiert: „Dann zählt wirklich jede Minute. Denn nur schnelles Handeln ist entscheidend, um Spätfolgen zu verhindern”, betont Dr. Elmar W. Busch, der Chefarzt für Neurologie. Er wird erklären, welche Symptome erkennbar sind: der hängende Mundwinkel, die halbseitige Lähmung, plötzliche Sprech- oder Sehstörung. „Dann hilft nur der 112-Ruf”, drängt er zur Eile.
Ein Drittel der Schlaganfälle ist tödlich oder hat schwere Folgen durch die Hirnschäden, aber bei zwei Dritteln der Fälle können Betroffene einen Schlaganfall unbeschadet überstehen. Wenn eben schnell und umfassend gehandelt wird. „Die ersten drei bis sechs Stunden sind entscheidend”, erklärt Busch. Er wird beim Medizinforum erläutern, wie die Ärzte mit Computertomogramm, Kernspin und EKG schnell diagnostizieren und dann (be-)handeln. Wie eine Intensivstation ist das Schlaganfall-Zentrum mit seinen acht Betten in den Ev. Kliniken dazu ausgestattet. Schnell muss das Gerinnsel gelöst werden, gegebenenfalls durch eine Infusion blutverdünnender Mittel, die Thrombolyse.
Oft sind Gefäßverengungen durch Ateriosklerose, die Verkalkung, Ursache für einen Schlaganfall. Dann müssen die Ärzte nach der Akuttherapie entscheiden, ob z.B. ein so genannter Stent, ein Röhrchen, in das Blutgefäß eingesetzt wird oder die Halsschlagader operativ geweitet wird. Dazu werden an dem Abend der Chefarzt der Radiologie, Dr. Ulf Laufer, und der Chefarzt der Klinik für Allgemein- Viszeral- und Gefäßchirurgie, Dr. Hubertus Nottberg, Auskunft geben und Fragen beantworten. Herz und Hirn, sie hängen zudem eng zusammen. Oft sind es Herzerkrankungen wie Herzrhythmusstörungen oder die Erweiterung der Herzhöhlen, die zu Gerinnseln und Schlaganfall führen können. Deshalb ist Prof. Claus Doberauer, Chefarzt der Klinik für die Innere Medizin, der Vierte in der Runde.
Auch darum wird es am Medizin-Mittwoch Ende Januar gehen: Wer gehört zu den Risiko-Gruppen des Schlaganfalls, der oft Menschen ab 70 trifft: Bluthochdruck, Diabetes, Übergewichtigkeit, hoher Cholesterinwert, Nikotin sind da Faktoren. „Zwei Risikofaktoren verdoppeln nicht die Gefahren, sie multiplizieren sie”, warnt Busch. Wie sich vorbeugen lässt, lässt sich da schon fast denken - doch die Ärzte werden Hinweise geben.
» Anmeldung 160-52626