Gelsenkirchen. .
Insgesamt fünf Sternsinger-Gruppen der Herz-Jesu-Gemeinde gehen in diesem Jahr von Tür zu Tür. Außer Spenden für Kinder in Not bekommen sie auch Süßigkeiten. Die jüngste Sternsingerin ist erst 21 Monate alt.
„Die Sternsinger“ - so stellen sich Hanna (9), Lilly (6) und Franca (8) im Chor durch die Gegensprechanlage vor. Alle drei haben unter Kostümen noch warme Mäntel an und dicke Mützen unter den goldenen Kronen. Zu ihrer Ausstattung gehören außerdem ein großer Stern und natürlich die Sammelbüchse.
Unter dem diesjährigen Leitwort „Kinder zeigen Stärke“ sammeln die Sternsinger für Kinder in Not, unter anderem in Kambodscha. „Mit dem Geld soll dort besonders Kindern mit Behinderungen ein angenehmeres Leben ermöglicht werden,“ erklärt Diakon Michael Scholz, der sich in der Herz-Jesu-Gemeinde Hüllen um die Sternsinger kümmert. Die Spenden gehen aber nicht ausschließlich nach Kambodscha. Das Kindermissionswerk Aachen, für das die Sternsinger sammeln, unterstützt auch bedürftige Kinder in anderen Ländern.
Sie bekommen nicht nur Spenden
Die Kinder, die als Caspar, Melchior und Balthasar für die Herz-Jesu-Gemeinde Hüllen unterwegs sind, sammeln „doppelt für Kinder“ wie es Diakon Michael Scholz ausdrückt. Fast an jeder Wohnungstür bekommen sie außer einer Spende auch Süßigkeiten zum selber essen geschenkt. Ein Teil davon wird hinterher auch unter ihnen aufgeteilt. „Den Rest spenden sie an die „Tafel“ für Kinder vor Ort“ erklärt Scholz.
Insgesamt fünf Sternsinger-Gruppen der Herz-Jesu-Gemeinde gehen in diesem Jahr von Tür zu Tür. Die jüngste Sternsingerin ist erst 21 Monate. Sie ist aber eine Ausnahme, und ihre Mutter ist auch mit. Die anderen sind im Alter von fünf bis fünfzehn Jahren. Jede Gruppe wird von einem oder zwei Erwachsenen oder einem älteren Jugendlichen begleitet.
Vom Sternsinger zum Begleiter
Auch Hanna, Lilly und Franca haben einen Begleiter dabei. Simon Radeck (21) war als Kind selbst Sternsinger und ist jetzt schon seit vier Jahren als Begleiter dabei. Er engagiert sich, weil er helfen möchte, Spenden zu sammeln, aber das ist nicht alles. „Ich merke auch, dass wir den Menschen, die wir besuchen eine Freude machen. Vor allem älteren Menschen, die vielleicht nicht so oft Besuch bekommen“.
Etwas hat sich verändert, seitdem Radek selbst Sternsinger war. Der Segen wird nicht mehr mit Kreide über die Tür geschrieben. Stattdessen gibt es jetzt Aufkleber. Zur Auswahl stehen ein kleinerer mit Bild oder ein größerer schwarzer, auf dem der Segen aufgedruckt ist. Immerhin sieht er fast aus wie mit Kreide gemalt. Das hat praktische Gründe, wie Diakon Michael Scholz, erklärt: „An vielen weiß lackierten Wohnungstüren kann man den Segen sonst einfach nicht erkennen.“
Den kleinen Königen ist das egal. Ob mit Kreide oder Stickern. Sie singen immer wieder ihre Lieder, mal vor der Wohnungstür, mal im Wohnzimmer und sagen ihr Sprüchlein auf - manchmal müssen die anderen Könige ein bisschen soufflieren. Schließlich rappeln sie mit der Spendenbüchse - die aber gar nicht so sehr rappeln will, weil mehr Scheine als Münzen hineingesteckt werden und schon geht es weiter zur nächsten Tür.