Gelsenkirchen.
Die Silvester-Nacht in Gelsenkirchen verlief aus Sicht der Feuerwehr geradezu ungewöhnlich ruhig: Insgesamt 99 mal rückte sie aus - meistens, um kleinere Brände zu löschen. Einmal jedoch wegen einer schweren Knaller-Verletzung.
Kleinere Brände, größerer Lärm, eine schwere Knaller-Verletzung – die Silvester-Nacht verlief beinahe „im üblichen Rahmen eines normalen Wochenendes“, hieß es Sonntag bei der Leitstelle der Polizei.
Zweimal wurden die Kräfte der Feuerwehr Gelsenkirchen zu Brandmeldeanlagen gerufen, die ausgelöst hatten. Dabei handelte es sich in jedem Fall um eine Fehlalarmierung, so Abteilungsleiter Ansgar Stening.
Ein Balkon brannte
Am frühen Abend kam es in der Memelstraße zu einem Balkonbrand, der jedoch sehr früh durch die angerückten Kräfte mit Feuerlöschern bekämpft werden konnte.
Erheblicher Sachschaden entstand bei einem Wohnungsbrand in der Silvesternacht. Gegen 0.15 Uhr schreckte eine 84 Jahre alte Frau aus dem Schlaf auf, geweckt hatten sie mehrere Knallgeräusche in ihrer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Teplitzer Straße in Horst. Als sie Qualm im Wohnzimmer bemerkte, verließ sie die Wohnung und informierte eine Nachbarin. Der erste Lösch-Trupp setzte einen Rauchvorhang in der Wohnungstür und belüftete das Treppenhaus.
Ein Fernseher ging in Flammen auf
Danach löschte die Feuerwehr den brennenden Fernseher – den Auslöser der Rettungsmaßnahmen. Die Bewohnerin, die auch selbst den Notruf abgesetzt hatte, harrte zu diesem Zeitpunkt bereits bei den Nachbarn aus. Auslöser war nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei vermutlich ein technischer Defekt am TV-Gerät. Die Frau wurde vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert. Es bestand der Verdacht auf Rauchgasvergiftung.
Gleichzeitig mit dem Einsatz in der Teplitzer Straße bemerkte eine Polizeistreife in Ückendorf einen brennenden Balkon bei einer Wohnung im Bereich „In der Esch“. Dieser war jedoch bereits vor Eintreffen der Einsatzkräfte erloschen.
Insgesamt 99 Einsätze
„Während des ganzen Tages wurden die beruflichen Kräfte durch die Freiwillige Feuerwehr Gelsenkirchen unterstützt. Drei Löschzüge hatten eine Wachbereitschaft eingerichtet und wurden parallel zu den Löschzügen der Berufsfeuerwehr alarmiert“, so Stening.
Mit 99 Einsätzen für den Rettungsdienst verlief der Jahreswechsel sehr unterdurchschnittlich. Dennoch waren auch in diesem Jahr wieder feuerwerkstypische Verletzungen zu verzeichnen. In einem Fall kam es sogar zu Teilamputation von Fingern infolge unsachgemäßer Knallerei.