Gelsenkirchen. .

Im Januar bereits hatte sich das Dach der Veltins-Arena zum ersten Mal den Schnee-Massen beugen müssen, nun, an Heiligabend, hat es wieder Risse gegeben – und zwar so erhebliche, dass die Odlo-World-Team-Challenge der Biathleten, die für kommenden Donnerstag ge­plant war, abgesagt worden ist.

Schon seit mehreren Tagen erfordert der Schnee sehr viel Aufmerksamkeit. Doch am Donnerstag um 16 Uhr ging nichts mehr. „Ein gefahrloses Arbeiten war nicht mehr gegeben“, sagt Ulrich Dargel, der Technische Leiter der Veltins-Arena. „Am Freitag war ein Arbeiten überhaupt nicht mehr möglich.“ Und so kam es gegen 17.45 Uhr zum ersten und gegen 19.30 Uhr zum zweiten Riss. Das riesige Loch über der Haupttribüne ist 1000 Quadratmeter groß.

So rasch wie möglich sollen die drei beschädigten der 40 Dachbahnen erneuert werden. „Unter allerhöchsten Si­cherheitsmaßnahmen“, sagt Ul­rich Dargel. Der Auftrag werde ausgeschrieben. „Die Er­fahrungen des Winters müssen in die Reparatur eingearbeitet werden, damit wir besser gewappnet sind“, sagt Schalke-Vorstand Peter Pe­ters, der Ge­schäftsführer der Stadion-Beteiligungs GmbH ist. „Eine optimale Lösung geht vor Schnelligkeit.“ Es soll also verhindert werden, dass sich Dinge, die Schäden verursacht haben, wiederholen. Oder, wie es Ulrich Dargel formuliert: „Es macht ja keinen Sinn, eine neue Dachbahn zu haben, und zwei Leute sind vom Dach gefallen.“

Das alles kostet Geld. Wie viel? „Schwierig“, sagt Peter Peters. „Das kann man nicht sagen.“ Noch nicht sagen, soll das heißen. Sicher ist jedenfalls, dass es im Arena-Plan auch Reserven für Schäden gibt. „Und da sind wir in den vergangenen zehn Jahren besser als der Plan“, sagt er. Die Kosten, die allein durch den Biathlon-Wettbewerb entstanden sind und auch noch entstehen werden, „sind durch eine Versicherung abgedeckt“, sagt Rü­diger Mengede, der Ge­schäftsführer der Schalker Stadion-Betriebsgesellschaft.

Das Biathlon-Spektakel, das nun zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden soll, ist abgeblasen. Als die Membran des Daches am Freitag riss, war niemand in der Arena, so dass die Schnee-Massen nur auf der Tribüne landeten. Das Bundesliga-Spiel gegen den Hamburger SV ist nicht gefährdet, obwohl das Dach bis zum 15. Januar nicht repariert sein wird. Aber: Hätte dieses Dach nicht schon bei der Bundesliga-Partie am 18. Dezember ge­gen den 1. FC Köln reißen können? „Wir hatten beim Köln-Spiel sogar 60 zusätzliche Kräfte un­seres Reinigungsdienstleisters hier“, sagt Ulrich Dargel. Um vor allem für sichere Wege in der und um die Arena herum zu sorgen. Und das Dach? „Die Lasten sind jederzeit durch Sachverständige gemessen worden“, sagt er. „Es hat zu keiner Zeit Gefahr bestanden.“