Gelsenkirchen. Das bei Gelsenkirchener Familien beliebte „Bulmker Martinsfest“ drohte 2024 zu platzen – warum die Geschichte aber nun doch ein gutes Ende nimmt.
Zugegeben: Noch ist es ein bisschen hin – wer denkt jetzt schon an Veranstaltungen im November? Nun, die Planungen müssen freilich voranschreiten und das Bulmker Forum hatte zuletzt große Sorgen. Der bei Familien beliebte und gleichsam größte Martinsumzug in Gelsenkirchen, das „Bulmker Martinsfest“, drohte zu platzen. Der Grund: Die Veranstalter suchten fast schon verzweifelt eine Reiterin oder einen Reiter mitsamt Pferd, die den Zug als St. Martin anführen sollen.
Was, wenn sich keiner finden würde? „Dann wird der Umzug nicht stattfinden“, sagte Björn Schulte vom Bulmker Forum im Gespräch mit der Redaktion. Es musste aber nur ein Tag vergehen, um der Geschichte einen guten Verlauf zu geben. Kurz nach der Veröffentlichung des Online-Artikels bei WAZ.de meldete sich die Gelsenkirchenerin Melanie Braun – das große Fest ist gerettet.
Nach großer Sorge: Gelsenkirchens beliebter Martinsumzug ist jetzt gerettet
„Als ich den Artikel gelesen habe, dachte ich sofort: Wir müssen das retten, da führt kein Weg dran vorbei“, berichtet Melanie Braun, als wir sie am Telefon erreichen. Für die 41-jährige Pferde-Expertin war schnell klar: „St. Martin darf nicht ausfallen“, zu groß wäre die Enttäuschung nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei allen anderen Beteiligten, gewesen.
Nach einem ersten Kontakt mit dem Bulmker Forum passte alles, vor allem der Termin. Denn: Melanie Braun ist so etwas wie eine professionelle St. Martina, begleitet mit ihren Pferden Martinszüge auch in anderen Städten wie Essen, Dortmund oder Dinslaken. Damit tritt sie so gesehen in die Fußstapfen ihrer Mutter Sabine Stollenwerk, die jahrelang rund um das Martinsfest hoch zu Pferde unterwegs war. Am 16. November wird Melanie Braun mit ihrer irischen Schimmelstute „Lady“ nach Bulmke kommen – weit haben sie es nicht: Die Familie lebt und arbeitet schließlich auf und an der Trabrennbahn, betreut unter anderem die Rennveranstaltungen, kümmert sich um die Pferde und widmet sich dort auch mit viel Herzblut einer bislang noch eher unbekannten Sportart: dem Ponytrabrennen.
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„Es freut uns einfach riesig, das wäre ein echter Verlust gewesen, da sind so viele Familien, die das Fest genießen“, kommentiert Björn Schulte vom Bulmker Forum den guten Ausgang. Dabei wurde es echt knapp: Die Organisatoren hatten sich für eine endgültige Entscheidung eine Frist gesetzt, den 31. Juli. Und bislang hatten alle potenziellen Reiter eine Absage erteilt, aus den verschiedensten Gründen.
Das Bulmker Martinsfest ist bereits seit vielen Jahren fixer Termin im Kalender von vielen Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchenern. Schließlich kommen jedes Jahr bis zu 1200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Und dabei geht es um mehr als nur einen einfachen Umzug. Start ist traditionell mit dem Martinsmarkt auf dem Drachenspielplatz am Nachmittag um 14 Uhr, bei dem sich die Kindergärten und Schulen präsentieren. Um 18 Uhr beginnt der eigentliche Zug durch den Stadtteil und endet auf dem Schulhof des Gauß-Gymnasiums.