Gelsenkirchen. Multikulti-Schwärmerei zur Unzeit: Darum kann unser Autor der Idee, Ramadan-Beleuchtung in Gelsenkirchen anzubringen, nichts abgewinnen.
Zum muslimischen Fastenmonat Ramadan Gelsenkirchen an der Südseite des Bahnhofs teilweise zu beleuchten, läutet sicher nicht das Ende des Abendlandes ein, wie mancher nun schimpfen mag. Und sicher gibt es auch Muslime in der Stadt, die sich darüber freuen würden. Doch die Zahl derer, die eine Ramadan-Beleuchtung befremden dürfte, ist wohl weitaus größer.
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In einer Stadt, in der sich zunehmend mehr Menschen ohnehin immer fremder in ihrer eigenen Heimat fühlen, eine derart unnötige Debatte vom Zaun zu brechen, ist Multikulti-Schwärmerei zur Unzeit. Dass es nach Angaben der Stadt in der Neustadt aufgrund von „Sprachbarrieren“ und mangelndem Interesse der ortsansässigen Gastronomen und Händler noch nicht mal irgendeine Teilhabe gegeben hat, die das Viertel hätten aufwerten können, lässt außerdem tief blicken.
Eine Ramadan-Beleuchtung zählt nicht zum kulturellen Erbe Deutschlands. Ihr Fehlen wird wohl auch kein Moslem vermissen oder gar als mangelnde Toleranz werten. Umgekehrt kann dieses Symbol aber in der Gesamtgesellschaft zu noch weniger statt mehr Wir-GEfühl beitragen.
Lesen Sie hier den Pro-Kommentar:
- „Gelsenkirchen sollte seine Realität anerkennen“: Gordon Wüllner-Adomako hält die Ramadan-Beleuchtung für eine gute Idee.