Gelsenkirchen. Welche Erkrankungen 2023 die meisten Gelsenkirchener ans Bett fesselten. Eine Branche fällt durch hohe Zahl an Krankmeldungen auf.

Der Krankenstand in Gelsenkirchen lag im zweiten Jahr in Folge auf Rekordniveau. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsbericht der AOK NordWest hervor. Danach weist die Gesamtbilanz der Krankmeldungen bei den rund 35.000 versicherten Arbeitnehmenden für 2023 einen Krankenstand von 7,7 Prozent aus. Damit übertrafen die Fehlzeiten sogar noch den Höchststand von 2022, der bei 7,3 Prozent gelegen hatte. Die Ursache dafür ist eindeutig - ebenso wie die Branche, in der die meisten Krankmeldungen registriert wurden.

Ursache für das hohe Krankheitsgeschehen seien vor allem die beiden Erkältungswellen im Frühjahr und Spät-Herbst mit vielen zusätzlichen Atemwegserkrankungen gewesen, so AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. „Der Anteil der Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Atemwegserkrankungen an allen AU-Fällen lag 2023 mit 25,7 Prozent mit weitem Abstand an erster Stelle.“ 2021 habe dieser bei nur 15 Prozent gelegen. Nach den Atemwegserkrankungen folgten die Muskel- und Skeletterkrankungen (15,8 Prozent), Verdauungserkrankungen (8,3 Prozent) und Verletzungen mit einem Anteil von 4,8 Prozent an allen AU-Fällen.

Im März und November 2023 fehlten die meisten Gelsenkirchener AOK-Versicherten

Im März und November 2023 meldeten sich mit 8,8 Prozent der AOK-Versicherten die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer krank. Im Juli verzeichnete die Krankenkasse die wenigsten Krankmeldungen in Gelsenkirchen. Die Erwerbstätigen in Gelsenkirchen fehlten im letzten Jahr durchschnittlich an 28,2 Tagen im Job.

Im Branchenvergleich hätten sich bei den AOK-Mitgliedern in Gelsenkirchen 2023 mit 9,2 Prozent die meisten Arbeitnehmenden im Bereich Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung krank gemeldet. Der niedrigste Wert sei im Bereich Land- und Forstwirtschaft mit 4,7 Prozent festzustellen.

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Kock weist darauf hin, dass sich das Arbeitsleben in den letzten Jahren durch eine zunehmende Digitalisierung, den demografischen Wandel, Fachkräftemangel, Arbeitsverdichtung und Homeoffice deutlich verändert habe. „Die Arbeitswelt 4.0 hält Einzug in alle Branchen. Sie zeichnet sich durch eine zunehmende Digitalisierung und Globalisierung sowie durch einen Wandel der gesellschaftlichen Strukturen und Werte aus. Hier braucht es in den Unternehmen ein begleitendes betriebliches Gesundheitsmanagement. Das senkt Krankenstände und Fluktuation, steigert die Mitarbeiterzufriedenheit und führt so zu mehr Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit“, ist Kock überzeugt.

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