Gelsenkirchen. Diese Läden sind noch vielen Alt-Gelsenkirchenern in Erinnerung: Fotos von früher zeigen den Glanz der damaligen Einkaufsstadt Gelsenkirchen.

Diese Bilder wecken Erinnerungen an längst vergangene Zeiten, an ein Gelsenkirchen, wie es früher einmal war: Einkaufsstadt, gleich an mehreren Stellen beliebter Ort zum Flanieren und zum Verweilen. Eine neue Serie des Instituts für Stadtgeschichte (ISG) zeigt nun auf Social Media, auf Facebook und Instagram, ein ganz anderes Gelsenkirchen als heute. Bis Mitte Mai etwa wird einmal in der Woche ein weiteres Kaufhaus, ein weiteres Ladenlokal auf den beiden Plattformen vorgestellt. Diese Reise in die Vergangenheit ist Nostalgie, Rückschau und Geschichts-Dokument zugleich.

Fotos von früher zeigen den Glanz der Einkaufsstadt Gelsenkirchen

Unter den Fotos finden sich Kaufhäuser im Norden und Süden der Stadt. Aber auch einzelne Läden und Geschäfte, in denen teils über mehrere Jahrzehnte am selben oder auch an anderem Platze Waren angeboten und verkauft wurden.

Fotos von früher: Hier konnte man in Gelsenkirchen einkaufen

Wer kennt noch das Haushaltsgeschäft Preute an der Bahnhofstraße?
Wer kennt noch das Haushaltsgeschäft Preute an der Bahnhofstraße? © Institut für Stadtgeschichte | Institut für Stadtgeschichte
Das ehemalige Kaufhaus Althoff an der Hochstraße in Gelsenkirchen-Buer im Hintergrund, davor die wartende Kundschaft. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1925.
Das ehemalige Kaufhaus Althoff an der Hochstraße in Gelsenkirchen-Buer im Hintergrund, davor die wartende Kundschaft. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1925. © Institut für Stadtgeschichte | Institut für Stadtgeschichte
Diese Aufnahme aus dem Jahr 1930 zeigt ebenfalls das ehemalige Kaufhaus Althoff in Gelsenkirchen-Buer.
Diese Aufnahme aus dem Jahr 1930 zeigt ebenfalls das ehemalige Kaufhaus Althoff in Gelsenkirchen-Buer. © Institut für Stadtgeschichte | Institut für Stadtgeschichte
Große Auswahl: Auch Puppen gab es im Kaufhaus Althoff an der Hochstraße zu kaufen.
Große Auswahl: Auch Puppen gab es im Kaufhaus Althoff an der Hochstraße zu kaufen. © Institut für Stadtgeschichte | Institut für Stadtgeschichte
Vor der großen Eröffnung des Kepa-Kaufhauses an der Essener Straße in Gelsenkirchen-Horst am 15. November 1973. Die Kundschaft wartet schon vor verschlossener Tür.
Vor der großen Eröffnung des Kepa-Kaufhauses an der Essener Straße in Gelsenkirchen-Horst am 15. November 1973. Die Kundschaft wartet schon vor verschlossener Tür. © Institut für Stadtgeschichte | Institut für Stadtgeschichte
Dieses Foto wurde ebenfalls bei der Eröffnung des Kepa-Kaufhauses an der Essener Straße im November 1973 gemacht.
Dieses Foto wurde ebenfalls bei der Eröffnung des Kepa-Kaufhauses an der Essener Straße im November 1973 gemacht. © Institut für Stadtgeschichte | Institut für Stadtgeschichte
Bei Gustav Heckmann an der Polsumer Straße 76 in Gelsenkirchen-Hassel gab es vom Fahrrad bis zum Kinderwagen alles mit Rädern zu kaufen.
Bei Gustav Heckmann an der Polsumer Straße 76 in Gelsenkirchen-Hassel gab es vom Fahrrad bis zum Kinderwagen alles mit Rädern zu kaufen. © Institut für Stadtgeschichte | Institut für Stadtgeschichte
Außenansicht: Im rechten Teil des Hauses befindet sich das Geschäft von Gustav Heckmann.
Außenansicht: Im rechten Teil des Hauses befindet sich das Geschäft von Gustav Heckmann. © Institut für Stadtgeschichte | Institut für Stadtgeschichte
Fahrräder im Schaufenster: Die Bilder des Geschäfts von Gustav Heckmann sind echte Raritäten.
Fahrräder im Schaufenster: Die Bilder des Geschäfts von Gustav Heckmann sind echte Raritäten. © Institut für Stadtgeschichte | Institut für Stadtgeschichte
Das Haushaltsgeschäft Preute an der Bahnhofstraße wurde bereits 1866 eröffnet.
Das Haushaltsgeschäft Preute an der Bahnhofstraße wurde bereits 1866 eröffnet. © Institut für Stadtgeschichte | Institut für Stadtgeschichte
Preute an der Bahnhofstraße entwickelte sich zur ersten Adresse für Haushaltsgeräte, Porzellan etc.
Preute an der Bahnhofstraße entwickelte sich zur ersten Adresse für Haushaltsgeräte, Porzellan etc. © Institut für Stadtgeschichte | Institut für Stadtgeschichte
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Die Idee dazu hatte Claire Duwenhögger: Immer wieder seien der Diplom-Archivarin am ISG und ihren Kolleginnen und Kollegen alte Fotos zugekommen, viele eingereicht auch aus privatem Fundus oder beispielsweise dem Nachlass von Alfons Kampert, seinerzeit bekannter Fotograf (für die WAZ) und Chronist dieser Stadt. „Mit dabei waren die bekanntesten Gelsenkirchener Einkaufsstraßen, nicht nur die Bahnhofstraße, sondern auch die Hochstraße oder die Cranger Straße“, berichtet Duwenhögger. „Darunter waren viele Motive, die wir so noch gar nicht kannten. Es gab so viele schöne Geschäfte“, sagt die Archivarin auch, warum also nicht das Thema für Social Media aufgreifen?

Auf Facebook und Instagram stehen die historischen Fotos nicht für sich alleine: Immer gibt es dazu eine Einordnung und Erklärung. Dafür „gräbt“ Claire Duwenhögger, wie sie selbst es nennt, in den Archiven, sucht in alten Adressbüchern, im Handelsregister, aber auch in der sogenannten Zeitungsausschnittssammlung.

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Den Auftakt zur Reihe machten Mitte März die Aufnahmen vom Kaufhaus Althoff an der Hochstraße, 1913 eröffnet, und Vorgänger des bekannten Karstadt-Kaufhauses. „1920 fusionierte die Theodor Althoff AG, benannt nach dem Firmengründer, mit der Rudolph Karstadt AG. Erst am 24. Juni 1963 wurde das Buersche Kaufhaus endgültig in „Karstadt“ umbenannt, bis dahin hatte es noch „Kaufhaus Althoff“ geheißen“, so der Facebook-Post. Die Fotos stammen aus den Jahren 1918, 1925 und 1930.

Kepa-Kaufhaus und Gustav Heckmann: Alte Gelsenkirchener Geschäfte wecken Erinnerungen

Am 15. November 1973 eröffnete das „Kepa-Kaufhaus“ an der Essener Straße in Horst - ein Kaufhaus, das Waren zu Niedrigpreisen anbot: Emailletöpfe für sechs D-Mark, die Isolierkanne für zehn D-Mark, die Reisetasche für 15 D-Mark – mit diesen Angeboten lockte das Kaufhaus die Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener, die tatsächlich in Scharen kamen. Allerdings: „Der Andrang an Kundschaft war enorm – trotzdem schlossen bereits 1980 die letzten Standorte der Kette“, heißt es in dem Post des ISG.

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Und dann ist da ja auch noch: Gustav Heckmann. In dem Geschäft an der Polsumer Straße 76 in Gelsenkirchen-Hassel gab es vom Fahrrad bis zum Kinderwagen alles mit Rädern zu kaufen. „Die Bilder“, so lautet es in dem Facebook-Post, „sind echte Raritäten und Mitte der 1930er Jahre entstanden. Der langjährige Mitarbeiter Josef Dreiskämper eröffnete 1959 ein eigenes Geschäft für Fahrräder und Haushaltswaren an der Hochstraße in Buer.“ Noch 1971 sei das Gebäude im Besitze der Heckmanns gewesen, doch leider verliere sich die Geschichte des Geschäftes dann, heißt es seitens des Stadtarchivs.

Die Foto-Serie ist auf Facebook und Instagram, jeweils auf den Seiten des Instituts für Stadtgeschichte, zu finden.