Gelsenkirchen. Schalke 04 kämpft in der Zweiten Liga ums Überleben. Ein langjähriger Fan hat jetzt aus Protest zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen.
„1000 Freunde, die zusammensteh‘n, dann wird der FC Schalke niemals untergeh‘n“: So heißt es bekanntlich in der letzten Strophe der S04-Vereinshymne. Diese Zeile lieferte den Namen für die „Tausend-Freunde-Mauer“ an der Schalke-Arena, dort sind mit einem Namensschild all jene Fans verewigt, die damals beim Bau der Arena einen symbolischen Stein gekauft und das neue Stadion mitfinanziert haben. Streng genommen müsste es allerdings jetzt „999-Freunde-Mauer“ heißen.
Denn einer der Namen auf der Mauer vor dem Eingang der Arena ist seit diesem Wochenende überklebt. „Pauli – Du bist unser Bester!“ war da noch bis vor wenigen Tagen zu lesen – mit „Pauli“ ist Horst Peter Pankau gemeint, den sie alle nur „Paule“ nennen. Pankau wohnt in Berlin, ist aber seit einem längeren Aufenthalt in Gelsenkirchen in den 1990er-Jahren glühender Schalke-Fan. Das bleibt er auch – aber seinen Protest gegen die desolate Lage auf Schalke hat er jetzt auf symbolische Art und Weise zum Ausdruck gebracht: indem er seinen Namen an der Mauer mit Klebeband überdeckte.
„Mangelhafte Arbeitsmoral“: Deutliche Worte vom Schalke-Fan aus Berlin
Um den Verein steht es bekanntlich schon seit Jahren nicht zum Besten, doch so schlimm wie zurzeit war es selten in der fast 120-jährigen Geschichte des FC Schalke 04. Der Club kämpft um den Klassenerhalt in der Zweiten Liga: Sollte es wirklich zum Abstieg kommen, würde das höchstwahrscheinlich das Ende des Vereins bedeuten. Eine Entwicklung, wie man sie sich noch vor wenigen Jahren nicht hätte vorstellen können – und die „Paule“ Pankau mit Grausen beobachtet.
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Den Verantwortlichen, die zurzeit das Sagen haben, spricht er den Sachverstand ab, und auch mit den Spielern auf dem Platz kann er nicht viel anfangen, scharf kritisiert er „die mangelhafte Arbeitsmoral dieser Gruppe von Profis, die ich bewusst nicht Mannschaft nenne.“ Um ein Zeichen zu setzen, hatte er vor einigen Wochen an den Verein geschrieben und gebeten, seinen Namen auf der Tausend-Freunde-Mauer abzukleben. Weil keine Reaktion kam, nutzte er am vergangenen Wochenende einen Besuch in Gelsenkirchen, um selbst zu Trittleiter und Klebeband zu greifen.
Immerhin: Ganz entfernen lassen will er seinen Namen nicht. „Vielleicht gelingt ja doch noch irgendwann wieder die Wende zum Guten“, hofft er.