Gelsenkirchen. Teenager-Räuber sorgten in Gelsenkirchen für Unruhe, eine Ermittlungskommission der Polizei wurde eingesetzt. So ist die Bilanz.
Unheimlich, beunruhigend und bisher noch nie dagewesen: Im Spätsommer 2022 begann eine Serie von Diebstählen, Raubzügen und Gewaltdelikten, verübt von Jugendlichen in Gelsenkirchen, zunächst zumeist rund um den Heinrich-König-Platz in der City. Im September 2022 hatte die Gelsenkirchener Polizei reagiert und die Ermittlungskommission König, kurz „EK König“, eingerichtet. Mittlerweile hat sich diese zwar aufgelöst, klar geworden ist zwischenzeitlich aber: Hinsichtlich der Anzahl der Straftaten sei in den „letzten Monaten ein Rückgang klar erkennbar“, so Polizeisprecher Thomas Nowaczyk.
Teenager-Räuber in Gelsenkirchen: So ist die Ermittlungs-Bilanz der Polizei
In insgesamt 237 Fällen seien Strafverfahren eingeleitet worden, bislang konnten 155 Taten aufgeklärt werden, heißt es seitens der Polizei. 144 Tatverdächtige gingen den Ermittlern ins Netz – der überwiegende Teil von ihnen war im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Einige der Verdächtigen landeten in Untersuchungshaft.
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„Eine Bandenstruktur oder eine einheitliche Tatbegehung ließ sich zu keinem Zeitpunkt feststellen. Auch konnten keine Rückschlüsse auf besonders belastete Örtlichkeiten gezogen werden, da sich die Raubtaten über das gesamte Stadtgebiet erstreckten“, heißt es aus der Behörde.
Das Fazit der Polizei: Die „intensive Ermittlungsarbeit der EK König sowie diverse polizeiliche Maßnahmen, wozu auch mehrere strategische Fahndungen gehörten“, hätten den gewünschten Erfolg erzielt. Dass die EK König im August 2023 aufgelöst wurde, sei der logische Schluss – zum einen aufgrund der gesunkenen Fallzahlen, zum anderen wegen der oben genannten nicht vorhandenen, nicht erkennbaren Bandenstrukturen und Tatserien.
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Unabhängig davon behalte die Polizei Gelsenkirchen weiterhin die Entwicklungen in diesem Bereich im Blick. „Sollte sich erneut eine Steigerung der Straftaten mit ähnlichen Strukturen abzeichnen, wird die Polizei umgehend reagieren, um diesem Kriminalitätsphänomen mit geeigneten Maßnahmen erneut zielgerichtet entgegenzuwirken“, betont Nowaczyk.
Die Gesamtfallzahlen für 2023 werden in der polizeilichen Kriminalstatistik veröffentlicht. Sie soll im Laufe der nächsten Wochen vorgestellt werden.