Gelsenkirchen. Das Thema Elterntaxis beschäftigt die Gelsenkirchener Politik. Die CDU hat sich gegen Straßensperren ausgesprochen und hat eine andere Idee.

Straßen sperren im Kampf gegen Elterntaxis? Das ist jetzt in nordrhein-westfälischen Städten und Gemeinden möglich: Wie berichtet, hat die Landesregierung in Düsseldorf den Kommunen per Erlass freie Hand gegeben, den Hol- und Bringeverkehr vor Schulen selbst zu regeln, etwa durch neue Schilder oder mobile Sperren. Davon hält die Gelsenkirchener CDU allerdings wenig.

„Jetzt über Straßensperrungen nachzudenken, ist aus unserer Sicht der falsche Ansatz“, sagt Laura Rosen, verkehrspolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion. Diese führten nach ihrer Ansicht „ausschließlich zu einer Verlagerung der Elterntaxis und entsprechend zu einer Verlagerung des Verkehrschaos und der Gefährdungslage.“ Davon betroffen seien am Ende nicht nur die Elterntaxis, sondern auch der reguläre Durchgangsverkehr, das würde im Berufsverkehr zu zusätzlichen Behinderungen führen.

Stadt Gelsenkirchen prüft Erlass der Landesregierung

Laura Rosen (CDU) steht am Donnerstag, 12. August 2021 in Gelsenkirchen in der City. Foto: Ingo Otto / FUNKE Foto Services
Laura Rosen (CDU) steht am Donnerstag, 12. August 2021 in Gelsenkirchen in der City. Foto: Ingo Otto / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Die Stadt Gelsenkirchen hatte durch Stadtsprecher Martin Schulmann mitteilen lassen, den Erlass der Landesregierung zu prüfen und zu schauen, ob etwa eine mögliche Erprobung an Gelsenkirchener Schulen im Rahmen eines Verkehrsversuches Sinn ergebe. Wo ein solcher Feldversuch stattfinden könnte, sei allerdings noch unklar.

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Statt auf Sperrungen setzt die Gelsenkirchener CDU auf sogenannte Elternhaltestellen. Dazu sollen Punkte eingerichtet werden, an denen Eltern ihre Kinder in Schulnähe, aber nicht unmittelbar davor, absetzen können, ohne den Verkehr oder Verkehrsteilnehmer – insbesondere Kinder – zu gefährden. „Der Rest des Schulwegs kann dann von allen Schülerinnen und Schülern deutlich gefahrloser bewältigt werden“, so Laura Rosen, die darauf hinweist, dass dieses Modell in anderen Städten bereits erfolgreich praktiziert werde.

Zuletzt hatten sich Lehrer, Eltern und Kinder der Leythe-Schule in Erle darüber beschwert, dass immer mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto bis direkt vor die Schule bringen und damit eine Gefahr für andere Kinder darstellten. Die Bezirksvertretung Ost wird sich jetzt mit dem Thema beschäftigen.