Gelsenkirchen. Mit 10.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 700 Millionen Euro wird die neue Holding zu einem der größten Arbeitgeber im Ruhrgebiet.
Das Bundeskartellamt hat die Fusion von vier Krankenhausträgern im Ruhrgebiet zum Gemeinschaftsunternehmen „Evangelischer Verbund Augusta Ruhr“ freigegeben. Das neue Unternehmen betreibt Krankenhäuser mit acht Standorten in Gelsenkirchen, Bochum, Hattingen, Castrop-Rauxel, Herne und Witten mit insgesamt mehr als 2000 Betten, wie die Wettbewerbsbehörde am Montag in Bonn berichtete. Auch ein medizinisches Versorgungszentrum und Einrichtungen der Sozialfürsorge gehören dazu.
„Da die Krankenhausstandorte in unterschiedlichen Städten liegen, sind die jeweiligen Marktanteilszuwächse durch den Zusammenschluss gering“, erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Zudem gebe es nahegelegene Ausweichalternativen.
Einer der größten Arbeitgeber in der Region
Die vier Träger sind: Diakonie Ruhr, Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel, Ev. Stiftung Augusta sowie Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid. Die Strukturen der Partnerunternehmen sollen auch im neuen Gemeinschaftsunternehmen bestehen bleiben. Mit dem Zusammenschluss entstehe einer der größten Arbeitgeber in der Region mit knapp 10.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mehr als 700 Millionen Euro, hatten die Beteiligten im Dezember erklärt. Sie erhoffen sich von dem Zusammenschluss unter anderem Vorteile in Verhandlungen mit Kostenträgern und Kapitalgebern.
2023 hatte das Bundeskartellamt nach eigenen Angaben über 14 Zusammenschlussanmeldungen von Krankenhäusern zu entscheiden. Zwischen 2003 und Januar 2024 wurden von 382 geprüften Transaktionen sieben untersagt.
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Die Partnerunternehmen im Evangelischen Verbund Augusta Ruhr sollen laut EvK-Sprecher Benjamin Brinkmann in ihren Strukturen bestehen bleiben, gleiches gelte für das diakonische Profil und die Standorte. Durch den Zusammenschluss entstehen neben der Verknüpfung von Leistungsangeboten auch strategische Vorteile.
Bereits im vergangenen Jahr wuchs auch schon die damalige St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH mit ihrem Verbund aus Kliniken, Senioren-, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen sowie medizinischen Versorgungszentren. Im Herbst 2023 hatten das Bundeskartellamt und auch die Bistümer Essen und Münster der Fusion mit der Katholische Klinikum Ruhrgebiet Nord GmbH (KKRN) zugestimmt. Unter dem Namen KERN Katholische Einrichtungen Ruhrgebiet Nord GmbH operieren seither beide Verbünde. (mit dpa)