Gelsenkirchen-Schalke. Der Gelsenkirchener Stadtteil überhaupt soll als Selfie-Hotspot zur Fußball-EM um die Welt gehen. Der Schriftzug steht nun auf dem Grilloplatz.

Knappe vier Tonnen schwer, schlicht und robust präsentiert sich der Schriftzug, ein Bild für 1000 Worte: „Schalke“. Es fehlt das „04“, aber hier geht es erst einmal um den Stadtteil, den Stadtteil schlechthin, der mit Gelsenkirchen genannt wird. Deshalb soll er zur Fußball-EM 2024 auch zum eigenen Fotomotiv werden, vielmehr und wahrscheinlich zur Kulisse für Selfies. 777 Jahre liegt die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes, aber ohne Fußball geht es hier nicht.

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Immerhin ist der Platz des Monuments direkt gegenüber der St. Joseph-Kirche an der viel befahrenen Hauptstraße in Richtung Arena, und in der Kirche ist auch ein Mann getauft worden, der mit dem FC Schalke in einem Atemzug genannt wird: Stan Libuda. Die Stiftung Schalker Markt mit Olivier Kruschinski und Bodo Menze enthüllte nun den gut hüfthohen Schriftzug am Rande des Grilloplatzes an der Kurt-Schumacher-Straße. Daran und vor allem am Projekt beteiligt waren zahlreiche Aktive aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft der Stadt und des Stadtteils.

„Taufe“ des Logos in Gelsenkirchen ohne Scherben

Zu diesem besonderen Tag war aber vor allem auch Helga Liermann, Libudas Schwester, mit ihrem Mann aus Havixbeck angereist, die der Stiftung seit geraumer Zeit intensiv verbunden ist. Trotz der robusten Machart des Schriftzuges verzichtete allerdings Dagwin Lauer, Zahnarzt aus Schalke und bekannter Sommelier, auf die krachende Taufe und übergoss stattdessen das Werk mit Sekt aus Baden.

Nicht zu übersehen ist der Schalke-Schriftzug für Selfies, der auf dem Grilloplatz in Gelsenkirchen enthüllt worden ist.
Nicht zu übersehen ist der Schalke-Schriftzug für Selfies, der auf dem Grilloplatz in Gelsenkirchen enthüllt worden ist. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Kruschinski, Vorsitzender der Stiftung Schalker Markt, streifte praktisch mit einer umfassenden Geste die städtebaulichen Projekte ganz in der Nähe, etwa den Schalker Markt und die Achse zwischen Schalker Meile und der St. Joseph-Kirche. „Wir sind uns einig gewesen, dass Schalke diesen Selfie-Spot zur EM 2024 braucht, wenn die ganze Welt auf Gelsenkirchen schaut.“ Immerhin kämen ja außerdem auch Taylor Swift und Rammstein und damit Fans aus aller Herren Länder.

So wie in Bochum mit einem Logo für „eine sechsstellige Summe plus x“ an exponierter Stelle vor dem Rathaus habe man in Schalke aber nicht vorgehen wollen. „Das muss hierher passen, also liegen wir im deutlich fünfstelligen, aber deutlich unter dem sechsstelligen Bereich“, umschrieb er.

Auch eine Frage der Identifikation in Gelsenkirchen

„Da muss eben auch mal einer seine Bierflasche drauf abstellen können, wenn er ein Selfie macht“, nannte er als Beispiel, „denn schick können alle, wir können nur geil. Das hier ist solide und widerstandsfähig, das ist Schalke“. Ernsthaft erläuterte Kruschinski, es gehe schließlich bei diesem Sozialexperiment darum, wie die Menschen hier das Logo annehmen würden, wie sie sich damit identifizieren könnten. „Am neuen Portal der Glückauf-Kampfbahn ist jetzt in drei Jahren nichts passiert“, zog er dazu heran.

Damit wolle es die Stiftung aber nicht bewenden lassen. Mit Blick auf die heute wieder blau-weiß geschmückte Kirche gegenüber unterstrich er: „Wir wollen unbedingt die Kirche retten.“ In Arbeit seien aber zur EM auch ein digitaler Reiseführer für Fußball-Gäste sowie ein Angebot per Virtual Reality in eben dieser Kirche.

Ein ähnliches identitätsstiftendes Projekt soll 2024 auch im Norden umgesetzt werden: Die Grünen und die SPD haben durchgesetzt, dass im Haushaltsplan fürs nächste Jahr 15.000 Euro eingestellt werden, damit die Buchstaben „BUER“ in der Bueraner Innenstadt aufgestellt werden können.