Gelsenkirchen. Kostenfrei, ohne Anmeldung, für jeden ab 18 Jahren: In Gelsenkirchen gibt es nun dieses Angebot für Ratsuchende rund um psychosoziale Probleme.
Beratungsmöglichkeiten bei psychischen und psychosozialen Problemen sind dünn gesät. Die Wartelisten bei Psychiaterinnen und Psychiatern sowie Psychotherapeuten sind sehr lang. Dabei geht es gar nicht immer um einen sofortigen Therapieplatz, sondern erst einmal um eine fachliche Einschätzung des eigenen Problems. Ist man selbst oder auch der Partner, die Partnerin bereits abhängig von Alkohol oder Medikamenten? Wie ist diese oder jene Verhaltensänderung zu verstehen? Entwickelt sich da eine Depression, an wen kann ich mich mit diesen oder jenen körperlichen Beschwerden wenden, auch wenn ich nicht krankenversichert bin? Benötigt der Onkel vielleicht eine Betreuung? Sind es erste Demenz-Symptome, die mir den Partner so fremd machen?
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Wer sich solche Sorgen macht um sich oder einen Angehörigen hat seit kurzem die Möglichkeit, sich in einer offenen sozialpsychiatrischen Sprechstunde erste Hilfe zu holen. Einzige Bedingung: Es geht um Menschen ab 18 Jahren. Zwei Ärztinnen des Sozialpsychiatrischen Dienstes, der beim Gesundheitsamt der Stadt angesiedelt ist, laden jeweils dienstags (im Rathaus Buer, Goldbergstraße 12) und donnerstags (im Gesundheitsamt an der Kurt-Schumacher-Straße 4, erster Stock) von 10 bis 12 Uhr zu einer offenen Sprechstunde. Ratsuchende müssen sich nicht vorher anmelden, selbst eine Krankenversicherung ist nicht notwendig.
Zwei Ärztinnen verstärken das Team des sozialpsychiatrischen Dienstes
Wer weder der deutschen noch der englischen Sprache mächtig ist, sollte allerdings möglichst jemanden mitbringen, der übersetzen kann. Die Ärztinnen Alfrun Blanck und Stefanie Kramer – beide in diesem Jahr neu zum Team gestoßen – sind beide in der Weiterbildung zur Psychiaterin und Psychotherapeutin. Therapieren dürfen sie mangels Kassenzulassung nicht. Aber Sie können nicht nur bei der ersten Einschätzung der Probleme helfen, sondern auch die richtigen Ansprechpartner für Unterstützung vermitteln, zum Teil können auch die hauseigenen Sozialarbeiter zum Einsatz kommen. Aber auch zu anderen Anlaufstellen können Kontakte hergestellt werden. Thema in den Sprechstunden können auch Fragen zu Angeboten für Menschen mit geistiger Behinderung sein. Der Besuch der Sprechstunden ist kostenfrei.
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Die nächste Beratung gibt es bereits am Dienstag, 12. Dezember, von 10 bis 12 Uhr im Rathaus Buer, am Donnerstag, 14. Dezember zur gleichen Zeit im Gesundheitsamt. Auch am 19. und 21. Dezember gibt es noch Sprechstunden. In der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr bleiben jedoch alle städtischen Stellen geschlossen und damit auch die Sprechstunde. In der ersten Januarwoche jedoch wird das Angebot fortgesetzt. Eine telefonische Beratung ist generell nur in Ausnahmefällen (bei Immobilität etwa) möglich und das auch nur außerhalb der Sprechstunden.
Wer sich telefonisch im Vorfeld vergewissern möchte, dass die Sprechstunde stattfindet oder mehr Informationen wünscht, kann dies unter den Nummern 0209 169 2103 (Süd) oder - 169 4274 (Buer) tun.