Gelsenkirchen-Rotthausen. Müll, Engpässe und wohl illegale Umbauten waren Themen im Präventionsrat Gelsenkirchen-Rotthausen. Da tat eine Polizei-Nachricht besonders gut.
Es war ein brutaler Angriff mit schmerzhaften Folgen, Tatort war ausgerechnet ein Friedhof, auf dem ein älteres Paar (84, 86) von randalierenden Jugendlichen angepöbelt und angegriffen worden ist. Wie die Polizei-Bezirksbeamten Dennis Rudolf und Burkhard Kalisch in der Sitzung des Präventionsrates Rotthausen jetzt berichteten, zieht sich das Netz um einen der Tatverdächtigen immer enger zu.
Angriff auf Gelsenkirchener Friedhof – Polizei hat „elfjährigen Intensivtäter“ im Visier
Im Visier der Gelsenkirchener Polizei steht demnach ein „elfjähriger Intensivtäter“, der der Behörde bereits zuvor durch eine Reihe von Delikten in der Innenstadt und in Schalke aufgefallen ist. Die Ermittler setzen nun alles daran, ihn als Haupttäter und seine Komplizen zweifelsfrei zu überführen. Die beiden Senioren hatten Anfang November eine Gruppe von vier randalierenden Jugendlichen auf dem Friedhof an der Hilgenboomstraße in Rotthausen zurechtgewiesen, worauf die 86-jährige Dame getreten und verletzt worden war. Lesetipp: Teenie-Räuber: Das ist die Bilanz der Polizei Gelsenkirchen
Auch bei den jüngsten Überfällen auf Supermärkte ist die Polizei zuversichtlich, kann aber aus taktischen Gründen nicht viel sagen. Offenbar konnten die Ermittler Zusammenhänge herstellen, nachdem ein oder mehrere Räuber jeweils kurz vor Ladenschluss zugeschlagen hatten.
Ärger in Gelsenkirchener-Rotthausen über Müll: verstopfte Tonnen, Abfall auf Wegen
Überschattet wurden diese guten Nachrichten von Klagen aus der Bürgerschaft über anhaltende Vermüllung und fast völlig blockierten weil zugeparkten Straßen im Stadtteil Rotthausen.
Insbesondere Hinterlassenschaften von Essen oder Getränken „to go“, also zum Mitnehmen, ärgert die Bürgerschaft. Als Problemort wurde beispielsweise die Steeler Straße und die Einkaufszone an der Karl-Meyer-Straße, genannt. Den Schilderungen der Anwohner zufolge quellten Mülleimer mangels Leerung durch Gelsendienste regelmäßig über, stapelten sich vor allem Getränkebecher auf den proppevollen Mülltonnen ringsherum. Folge: Der Abfall lande über kurz oder lang auf Straßen und Gehwegen.
Schlimm ist der Bürgerschaft zufolge auch die Situation an der alten Zufahrt von Gelsendienste am Junkerweg, an Containern dort würde viel und illegal (Sperr-/Sonder-)Müll abgeladen. Auch die Bezirkssportanlage „Auf der Reihe“ ist demnach wieder stark betroffen. Präventionsratsvorsitzender Peter Müller ließ als Beweis Fotos rumgehen, sie zeigen Sperrmüll, „der heimlich und meistens nachts, dort hingeschmissen“ worden sei.
Zugeparkte Kurven und Straßen – Bürger bezeichnen Engpässe als lebensgefährlich
Ein hohes Unfall- und Verletzungsrisiko bescheinigen Anwohner mehreren Engstellen im Stadtviertel. Eine solche lebensgefährliche Stelle befindet sich demnach in Höhe von Tankstelle und Supermarkt an der Steeler Straße. Ursache: parkende Autos und abgestellte Anhänger. Sie engten den Raum derart ein und behinderten die Sicht, dass Unfälle nur eine Frage der Zeit seien beim Abbiegen, Überqueren oder einfach nur bei der Durchfahrt dieser Stelle. Problem: Parken ist dort offiziell erlaubt. Dennoch fordern die Anwohner ein „absolutes Halteverbot“.
Ähnlich gefährlich-beengte Verhältnisse gibt es nach Ansicht der Bürger auch in Fahrtrichtung Sportanlage Auf der Reihe im Kurvenbereich der Schonnebecker Straße und Schemannstraße in Höhe einer Gaststätte. Die Stadt signalisierte hier ebenfalls Prüfbereitschaft.
Rotthauser Bürger beschweren sich über zu Parkplätzen umgebaute Einfahrten
Eine ungewöhnliche Beschwerde formulierten Bürger zum Schluss der Sitzung. Die Rede war von Einfahrten, die zu Parkplätzen umgebaut worden seien. Die Bürger vermuten: illegal, ohne offizielle Erlaubnis. Als Beispielorte wurden Lorzingstraße und Kraspothshöhe genannt. Zu klärende Fragen: Handelt es sich um privaten oder öffentlichen Grund und Boden? Liegen entsprechende Genehmigungen vor?
Die nächste Sitzung des Präventionsrates findet am 6. März statt. Allerdings an einem neuen Tagungsort, einem Raum der Emmausgemeinde.