Gelsenkirchen-Bismarck. Im Promi-Ort Port d’Andratx wurde der Filiale eines Gelsenkirchener Beach Clubs Berichten zufolge der Saft abgedreht. Brad Pitt sei dort Nachbar.
Von weiteren Cluberöffnungen auf Mykonos und Ibiza oder Dubai ist nichts mehr zu hören. Dort sollten luxuriöse Ableger des Beach Clubs „M One“ für eine zahlungskräftige Klientel entstehen. Der Gelsenkirchener Unternehmer Dominik Mosbacher hatte diese schlagzeilenträchtigen Expansionspläne bekannt gegeben, nachdem ein solcher „M One“-Club im mondänen Fischerort Port d’Andratx auf Mallorca im Frühjahr 2022 ein viel beachtetes „Grand Opening“ feierte.
Musikverbot für mallorquinischen M One-Ableger – Brad Pitt prominenter Grundbesitzer
Vor ein paar Tagen hat die mallorquinische Bar erneut Schlagzeilen gemacht, allerdings solche, auf die man aus unternehmerischer Sicht wohl lieber verzichtet hätte. Wie die Mallorcazeitung berichtete, haben die Behörden dem „einzigen Club im feinen Örtchen das Abspielen von Musik verboten“. Neben der Lautstärke soll dem Bericht zufolge auch die Vibration durch die Bässe spürbar gewesen sein. Die Behörden hätten den Unmut der Bewohner mit Messgeräten nachvollziehen können und der Disco daraufhin den Saft abgedreht. Sechs Anzeigen soll es wegen Ruhestörung gegeben haben.
Der prominenteste Grundbesitzer in Port d’Andratx? Ist wohl Hollywood-Superstar Brad Pitt. Die spanische Tageszeitung „Diario de Mallorca“ berichtete 2016, dass der Schauspieler sich hier für 3,5 Millionen Dollar ein 900 Quadratmeter großes Anwesen gegönnt hat.
Anwohnerbeschwerden über „Wummer-Bässe“ des Gelsenkirchener Beach Clubs
Auch in Gelsenkirchen gibt es einen solchen Beach Club. Im Wohn- und Gewerbequartier Bismarck am Stölting Harbour genossen ab Juni 2022 die Gäste Sommersonne und Strandflair – nur eben am Rhein-Herne-Kanal statt am Mittelmeer oder am Persischen Golf. Zwischen Strandkörben und Daybeds, überdachten Doppellliegen, servierten eifrige Helfer auf 700 Quadratmetern anstelle von Meeresfrüchten und Champagner bodenständige Ruhrgebietskost und Getränke.
Trotzdem oder gerade deshalb zog die neue Attraktion am Kanaluferpark sehr viele Gäste an. Aber: Ob aus dem Aufschlag, anfangs noch als Testlauf gestartet, eine dauerhafte Einrichtung an der Marina im Stadtsüden wird, ist derzeit noch unklar. Auf unsere Anfragen dazu hat Dominik Mosbacher bislang nicht reagiert.
Stadt Gelsenkirchen: Noch kein neuer Bauantrag für Beach Club in 2024 gestellt
Auch aus Anträgen bei der Verwaltung lassen sich noch keine Rückschlüsse auf ein Wiederaufleben des Strandlebens am Kanalufer im kommenden Sommer ziehen. Für den Beach Club wird nämlich jährlich ein neuer Bauantrag fällig. Für „2024 liegt kein entsprechender Antrag vor“, heißt es auf Nachfrage aus dem Hans-Sachs-Haus. So wie im Jahr 2022 sei die Baugenehmigung für 2023 befristet erteilt worden. Und zwar bis zum 30. September dieses Jahres. Sie ist zugleich mit der Auflage des Rückbaus verbunden. Lesenswert: Stölting: Erfolgsgeschichte eines Konzerns
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Heißt: Liegen und Körbe sowie Tische und Stühle und Sonnenschutz sind nach Auslauf der Frist zu entfernen gewesen. Das ist auch geschehen, wie Bilder zeigen, nur noch ein paar Palmen trotzen dem aktuellen Schmuddelwetter. Ansonsten sieht es ziemlich trist aus. Planen, die die Container verdecken, hängen halb herunter, die Verkleidungen der Zäune mit Matten aus Zweigen lösen sich.
Wetterschutz oder Wintergärten (Orangerien) mit gastronomischer Nutzung sind dort am Kanaluferpark laut Bebauungsplan „bis zu einer maximalen Grundfläche von insgesamt 900 Quadratmetern und bis zu einer Höhe von 4,50 Metern über der angrenzenden Wegefläche möglich“.
Beach Club-Nachbarn: Vibration der Club-Bässe rauben trotz Begrenzer die Ruhe
Der Beach Club-Betrieb hatte zuletzt Beschwerden der Anwohnerschaft nach sich gezogen. Angesichts anderer, wesentlich gravierender Probleme im Stadtteil Bismarck fiel dieser Tagesordnungspunkt bei der jüngsten Sitzung des gleichnamigen Präventionsrates beinahe außer Acht. Von Kriminalität, Drogen und Müll haben Bürger in ihrem Kiez die Nase voll. Frustriert drohten daher einige offen mit der Wahl von Rechtspopulisten.
Beklagt wurden von den Anwohnern vor allem „wummernde Bässe“, die trotz angeblich eingebauter Schallbegrenzer in den Boxen des M One den Eigentümern und Mietern auf der gegenüberliegenden Hafenseite rund um die Johannes-Rau-Allee die Ruhe raubten. Die Stadt, so die Botschaft in der Sitzung, werde sich um das Problem kümmern. Spezielle Schalldruckmessung sollen alsbald Klarheit schaffen.