Gelsenkirchen. Die Gebühren für Müllentsorgung und Straßenreinigung steigen im kommenden Jahr weiter. Mit diesen Erhöhungen müssen Gelsenkirchener 2024 rechnen.

Das Leben in Gelsenkirchen wird im kommenden Jahr erneut teurer: Zum Jahreswechsel steigen die Gebühren für die Abfallentsorgung, Straßenreinigung, den Winterdienst und die städtischen Friedhöfe. Doch damit verbunden ist auch eine gute Nachricht: Die Abfallgebühren seien laut Gelsendienste im NRW-weiten Vergleich weiterhin niedrig.

Müll, Straßenreinigung, Winterdienst: Es wird teurer in Gelsenkirchen

Als Grund für die gestiegenen Gebühren führt Gelsendienste neben den „allgemeinen Preissteigerungen vor allem deutlich höhere Personalkosten“ an, die aus der im Frühjahr 2023 erfolgten Tarifeinigung im öffentlichen Dienst resultieren. Die höheren Personalkosten betreffen laut Gelsendienste-Sprecher Tobias Heyne alle Gebührenbereiche. „Da viele Aufgaben von Gelsendienste jedoch recht personalintensiv sind, machen sich Personalkostensteigerungen bei unseren Leistungen besonders bemerkbar“, erläutert Heyne auf Nachfrage der Redaktion.

Dies treffe insbesondere auf den Bereich Straßenreinigung und Winterdienst zu – hier würden die Personalkosten mehr als 60 Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Bei der Abfallentsorgung betrage der Anteil etwa ein Drittel, so Heyne weiter. Bei der Kalkulation für die Abfallgebühren 2024 sei mit Personalkosten von insgesamt 14,2 Millionen Euro bei Gesamtkosten von 44 Millionen Euro geplant worden. Die im Frühjahr erfolgte Tarifeinigung habe für eine Steigerung der Personalkosten von circa zehn bis 15 Prozent gesorgt.

Damit müssen Haushalte nun konkret rechnen: Die in der Stadt am häufigsten verwendete Mülltonne ist die 120-Liter-Tonne – bei einer wöchentlichen Leerung fällt für 2024 eine Jahresgebühr von 303,65 Euro an, 2023 kostete die Leerung noch 284,30 Euro, das macht einen Anstieg um 19,35 Euro und einen monatlichen Mehraufwand von 1,61 Euro. Die Gebühr für die Biotonne mit 120 Litern Volumen und 14-täglicher Leerung liegt ab dem 1. Januar 2024 bei 47,65 Euro im Jahr. Die Mehrkosten betragen hier insgesamt 1,75 Euro beziehungsweise 15 Cent pro Monat.

Im Vergleich zu anderen Ruhrgebietsstädten liegt Gelsenkirchen auch mit der Preissteigerung noch unter den Gebühren, die bei den Nachbarn erhoben werden. Ein Beispiel zum Vergleich: Essenerinnen und Essener, die eine 120-Liter-Mülltonne nutzen, müssen ab dem nächsten Jahr 374,40 Euro zahlen. Für Bottroperinnen und Bottroper hingegen schlägt die Nutzung der 120-Liter-Tonne in wöchentlicher Leerung mit 301,24 Euro zu Buche.

Winterdienst und die Straßenreinigung werden im kommenden Jahr ebenfalls teurer. Bei den Straßenreinigungsgebühren ergibt sich 2024 für den Musterhaushalt mit 15 Frontmetern in der Reinigungsklasse 11 (wöchentliche Reinigung) und Winterdienststufe 3 eine Jahresgebühr von 210 Euro. Das macht eine Steigerung um 34,20 Euro und entspricht einem monatlichen Mehraufwand von 2,85 Euro.

Bei der Kalkulation der Friedhofsgebühren sei von etwas geringeren Gesamtkosten als im Vorjahr ausgegangen worden – dennoch ergibt sich eine Steigerung der Gebühren über die verschiedenen Bestattungsarten zwischen drei und sechs Prozent. Als Grund führt Gelsendienste den anhaltenden Trend zu den günstigeren Urnenbeisetzungen an. Die Kosten für eine Beisetzung im Kolumbarium auf dem Hauptfriedhof bleiben unverändert.

Der Rat der Stadt entscheidet in seiner nächsten Sitzung am 7. Dezember über die Gebührensatzung.