Gelsenkirchen-Buer. Abgespeckt, aber stimmungsvoll: So wollen die Händler die City von Gelsenkirchen-Buer im Advent beleben. Highlight soll die neue Beleuchtung sein.

Alle Jahre wieder? Städte wie Essen, Bochum oder Düsseldorf dürfen dieses Lied lauthals mitsingen, wenn es um die Eröffnung ihrer Weihnachtsmärkte geht. Dass stimmungsvoll geschmückte Stände in Buers Fußgängerzone Advents-Flair verbreiten, ist allerdings so selbstverständlich nicht: Es war lange unklar, ob sich der Frequenzbringer in 2023 finanziell stemmen lässt. Nun aber ist es so weit: Am Donnerstag, 23. November, geht’s los. Das erwartet die Besucherinnen und Besucher.

Um 17 Uhr wird der Buersche Weihnachtsmarkt auf der Nienhofstraße vor der Buchhandlung Kottmann offiziell eröffnet. Damit fällt der Startschuss erstmals nicht auf der Hochstraße, sondern in einer Seitenstraße der Fußgängerzone.

Kita-Kinder begleiten Weihnachtsmarkt-Eröffnung in Gelsenkirchen-Buer mit Gesang

Hintergrund ist laut Dirk Niewöhner, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, „dass es sonst auf der Hochstraße zu eng würde.“ Wie berichtet, hatte der Nachfolger von Ole Siemienski schon vor einigen Monaten betont, die stationären Einzelhändler mit den Ständen nicht stören zu wollen.

Vertraut wird den Gästen aber die tatkräftige und vor allem stimmgewaltige Hilfe des Bewegungs-Kindergartens Niefeldstraße sein, der mit Mädchen und Jungen aus vielen weiteren Einrichtungen die Eröffnung des Weihnachtsmarkts schon seit vielen Jahren zu etwas Besonderem macht. Gemeinsam werden sie auf der oberen Hochstraße weihnachtliche Lieder singen.

Breites kulinarisches Angebot auf dem Weihnachtsmarkt Gelsenkirchen-Buer

Danach können sich die Besucherinnen und Besucher auf dem Weihnachtsmarkt verteilen, der wie im vergangenen Jahr vom oberen Weiser-Kaufhaus bis hinunter zu C&A reicht: Zehn Imbiss-Stände sorgen für ein breites kulinarisches Angebot. Die Bandbreite reicht von deftiger Bratwurst über Reibekuchen und holländische Pommes bis hin zu Crêpes und, natürlich, kalten und warmen Getränken wie Glühwein. An zwei Ständen finden Interessierte darüber hinaus Geschenkartikel wie LED-Ballons und Lederwaren. [Lesen Sie auch:Ende einer Ära: Das wird dem Weihnachtsmarkt Buer fehlen]

Dass es darüber hinaus keine weiteren Präsent-Händler geben würde, sich der Weihnachtsmarkt also im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren abgespeckt präsentiert, hatte sich schon im Sommer angedeutet, als sogar der Weihnachtsmarkt als Ganzes auf der Kippe stand: Wie Niewöhner damals erklärt hatte, ist das Budget der Werbegemeinschaft seit dem Aus großer Filialisten wie Karstadt und Sinn rückläufig. Weil mittlerweile fast nur noch kleinere Geschäfte Mitglieder sind, habe sich der finanzielle Handlungsspielraum des Vereins reduziert.

Fassaden-Projektionen ersetzen Lichterketten in Gelsenkirchen-Buer

Erkennbar ist dies etwa auch in Sachen Weihnachtsbeleuchtung: Die Lichterketten über der Hochstraße mussten aus Alters- bzw. Sicherheitsgründen deinstalliert werden; für die Anschaffung neuer fehlt(e) das Geld, von den Energiekosten ganz zu schweigen.

Trotzdem werden die Besucherinnen und Besucher nicht auf stimmungsvolles Licht verzichten müssen: „Wir haben nicht nur 230 Tannenbäume in der City verteilt, die von den Kindergarten-Kindern mit selbst gebasteltem Weihnachtsschmuck dekoriert werden. Wir beleuchten darüber hinaus mit sechs verschiedenen Projektoren die Fassaden an der oberen Hochstraße mit weihnachtlichen Motiven“, so Niewöhner.

Kita-Kinder senden am 17. Dezember „Ein Licht aus Buer für die Welt“

Dass dies trotz aller Schwierigkeiten möglich ist, sei maßgeblich den Sponsoren Ele, Sparkasse und Volksbank Ruhr-Mitte zu verdanken, betonte er. „Wir sind froh, unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen einen Weihnachtsmarkt veranstalten zu können!“

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Zum verkaufsoffenen Sonntag am 17. Dezember, 13 bis 18 Uhr, findet auch wieder die ebenso traditionelle wie beliebte Aktion „Ein Licht aus Buer für die Welt“ statt: Mädchen und Jungen der Einrichtung Niefeldstraße stellen um 17 Uhr selbstgebastelte Windlichter auf der Nienhofstraße auf (vom Marktplatz bis zur Hochstraße) und singen Weihnachtslieder. Der Weihnachtsmarkt auf der Hochstraße endet am Samstag, 23. Dezember.

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Die Domplatte wird von der dortigen Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) mit 40 Bäumen dekoriert. Ein Weihnachtsdorf rund um die St.-Urbanus-Kirche wie im Vorjahr findet nicht statt. Aber der Robinienhof mit seinem Gastro-Container soll sich, wie berichtet, als weihnachtlicher Treffpunkt etablieren. Dort verkaufen die Rotary-Clubs Gelsenkirchen-Buer und -Horst ab Donnerstag, 30. November, 16 Uhr, Glühwein und Co.; an jedem Advents-Samstag gibt’s musikalische, kulinarische, naturkundliche oder cineastische Überraschungen.