Gelsenkirchen-Buer. Nach mehr als 40 Jahren wird eine Schaustellerfamilie aus Gelsenkirchen in diesem Jahr nicht auf dem Buerschen Weihnachtsmarkt stehen.

Die Schaustellerfamilie Röber hat über Jahrzehnte den buerschen Weihnachtsmarkt geprägt. Mit mehreren Ständen war die Familie stets auf der Domplatte vertreten – ob Mandelwagen, Glühweinstand oder einst auch mit der Ponyreitbahn vor dem Domcafé. In diesem Jahr ist das anders: Zum ersten Mal seit 1979 sind Röbers nicht mehr am Dom vertreten. Petra und Andreas Röber kehren Gelsenkirchen-Buer den Rücken und stehen im Dezember mit zwei Fahrgeschäften auf dem Halterner Weihnachtsmarkt.

Der Grund: „Die Unsicherheit. Wir wussten lange nicht, ob überhaupt ein Weihnachtsmarkt in Buer stattfinden würde“, erklärt Petra Röber. „Schon im vergangenen Jahr haben wir die Verträge erst im Oktober bekommen.“ Als es dann eine erste Vakanz in Haltern gab, dort ein Platz frei und ihnen angeboten wurde, griff die Familie zu. Petra Röber stand schon im vergangenen Jahr mit dem Crêpe-Wagen dort, während Ehemann Andreas in Buer blieb.

Darum fiel die Entscheidung für Halten anstatt für Gelsenkirchen-Buer

Das allerdings zu schwierigeren Konditionen. „Der letztjährige Veranstalter hat die Preise ziemlich erhöht.“ Gleichzeitig gab es nur an den Wochenenden Programm. „Unter der Woche standen wir alleine da mit unserem Mandelwagen.“ Das habe sich natürlich auf den Umsatz ausgewirkt. Daher sei die Möglichkeit, einen weiteren Wagen in Haltern zu stellen, willkommen gewesen. „Vom Herzen her ist es uns sehr schwer gefallen, zu Weihnachten nicht auf der buerschen Domplatte zu stehen“, betont Petra Röber. Zumal man sich in den vielen Jahren ein Stammpublikum erarbeitet habe, viele Menschen zu guten Bekannten geworden sind. „Aber wir mussten uns für die wirtschaftliche Sicherheit entscheiden.“ Verständlich. Für die beiden geht es schließlich um ihre Existenz. Die soll auch künftig zu Weihnachten in Haltern gesichert werden.

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„Die lange Geschichte der Familie Röber am buerschen Dom endet damit“, bedauern beide und verweisen darauf, dass allerdings Sascha Röber mit seinem Mandelwagen auf der oberen Hochstraße stehen werde. Zudem bleibe man privat Buer treu und verbunden und wolle sich auch künftig ins Stadtgeschehen einbringen. „Wir nehmen gern an Veranstaltungen in den Sommermonaten teil, wenn es wieder welche gibt.“