Gelsenkirchen-Buer. In Gelsenkirchen-Buer wird es auch in diesem Jahr einen Weihnachtsmarkt geben – der fällt aber kleiner aus als zuletzt. Das ist der Grund.

Buer ohne Weihnachtsmarkt? Eine Hochstraße ohne Lichterglanz im Advent? Für viele Bueranerinnen und Bueraner unvorstellbar – und dennoch war bis zuletzt offen, ob es in diesem Jahr im Gelsenkirchener Norden einen Weihnachtsmarkt geben würde. Jetzt steht aber fest: Wie auch schon in den vergangenen Jahren werden von Mitte November bis einen Tag vor Heiligabend die Hütten und Stände aufgebaut. Nur in einem etwas kleineren Rahmen als zuletzt.

Bis vor der Corona-Pandemie gehörte der Weihnachtsmarkt zu den festen Bestandteilen des Buerschen Festkalenders, genau wie die Stadtfeste Buer Live und das Cityfest. Allen war gemeinsam, dass sie von der Buerschen Werbegemeinschaft veranstaltet wurden. Bekanntlich war die Interessenvertretung der Einzelhändler allerdings im vergangenen Jahr in Schieflage geraten: Der damalige Vorsitzende Ole Siemienski hatte angekündigt, nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen; weil sich zunächst kein Nachfolger beziehungsweise keine Nachfolgerin fand, drohte sogar die Auflösung der WG. Das zumindest konnte abgewendet werden: Mit Dirk Niewöhner, Alfred Weber und Josef Bathen fand sich im vergangenen Herbst ein neuer Vorstand zusammen, der die Geschäfte weiterführt.

Immerhin: Eine Weihnachtsbeleuchtung soll es Gelsenkirchen-Buer geben

Für die Organisation von Festen in diesem Jahr reichten aber weder Zeit der Beteiligten noch Geld – und auch der Weihnachtsmarkt wird in eher abgespeckter Form stattfinden. „Es wird eine kleinere Veranstaltung werden“, erklärt Dirk Niewöhner, „auf der oberen Hochstraße werden einige Stände stehen – möglichst ohne die dortigen Einzelhändler zu stören –, insgesamt werden sich die Buden die Straße hinunter bis etwa vor die C&A-Filiale erstrecken.“ Zumindest in Sachen Verpflegung werden die Weihnachtsmarktbesucherinnen und -besucher die gewohnte Auswahl vorfinden: Von Bratwurst über holländische Pommes und Crêpes bis hin zu – natürlich – Glühwein.

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Auf die Weihnachtsbeleuchtung aus Vor-Coronazeiten muss auch verzichtet werden: Die alten Lichterketten, die jahrelang über der Hochstraße hingen, gibt es nicht mehr, die Halterungen an den Hausfassaden waren im Laufe der Zeit marode und unsicher geworden. Für einen Ersatz gab es kein Geld – „außerdem sind die Energiekosten astronomisch“, so der WG-Vorsitzende. Auf Lichterglanz und Weihnachtsschmuck sollen die Bueraner aber trotzdem nicht verzichten müssen: „Wir werden etwa 100 Weihnachtsbäume auf der Hochstraße verteilen“, sagt Dirk Niewöhner, „und wir werden sie auch mit Lichterketten schmücken.“ Darüber hinaus ist geplant, mit Projektoren weihnachtliche und adventliche Motive an die Häuserwände zu werfen – „wir sprechen da gerade mit der Firma, die auch für die Projektionen beim Kunstevent ,Goldstücke’ verantwortlich ist“, sagt Niewöhner.

Dirk Niewöhner: Darum hat die Werbegemeinschaft weniger Geld

Veranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt zu stemmen: Das werde für die WG immer schwieriger, sagt Niewöhner. Das liege auch an der veränderten Mitgliederstruktur. „Früher war es selbstverständlich, dass auch die großen Filialisten an der Hochstraße Teil der Werbegemeinschaft waren“, so Niewöhner: beispielsweise Weiser, Karstadt oder SinnLeffers. Durch deren Mitgliedsbeiträge sei gutes Geld in die Kasse der Organisation geflossen. „Heute sind es fast ausnahmslos nur noch die ,kleineren’ Einzelhändler in der City“, sagt Niewöhner, dementsprechend kleiner sei dadurch auch der Handlungsspielraum der WG. Zudem würden viele Kritiker auch oft übersehen, dass die WG-Mitglieder die Organisation der Feste ehrenamtlich neben ihrer normalen Arbeit übernehmen würden. „Vielleicht sollte man da einmal seine Erwartungshaltung infrage stellen.“

Generell ist Niewöhner der Ansicht, dass sich ein Fest selbst tragen müsse. „Das Weinfest vom vergangenen Wochenende oder der Kulturbiergarten: So etwas funktioniert, das kommt auch gut an“, sagt er.

Der Buersche Weihnachtsmarkt wird am Donnerstag, 16. November, eröffnet und läuft bis zum 23. Dezember. Am 17. Dezember wird es in der Buerschen Innenstadt einen verkaufsoffenen Sonntag geben.