Gelsenkirchen. Der Plan ist extrem ehrgeizig: Die neue Grundschule in Gelsenkirchen-Erle soll binnen 21 Monaten fertig sein. Was hier für wie viel Euro entsteht.

Die Baukostensteigerungen der jüngeren Vergangenheit lassen sich perfekt an zwei neuen Grundschulbauten in Gelsenkirchen nachvollziehen. Den ersten Spatenstich für die neue Grundschule in Erle An der Gräfte nahm der Geschäftsführer der Gemeinnützigen Gelsenkirchener Wohnungsbaugesellschaft (ggw), Harald Förster, zum Anlass für einen direkten Vergleich.

„Die Ebersteinschule und diese neue Grundschule in Erle entstehen unter fast gleichen Voraussetzungen, auf jeweils eigenen Grundstücken, beide als vierzügige Schule mit Zweifeldturnhalle und Familienzentrum. Die 2022 eingeweihte Ebersteinschule hat wie geplant 24 Millionen Euro gekostet, die weitgehend baugleiche Schule An der Gräfte ist bereits mit knapp 32 Millionen Euro veranschlagt“, erklärte er. Allein die Materialkosten seien enorm gestiegen, die Zinsen für die erforderliche Kreditaufnahme haben sich gar verdreifacht, von 1,5 Prozent auf 4,5 Prozent heute.

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Was sich nicht verändern soll ist der zuverlässige Fertigstellungstermin, unterstrichen Oberbürgermeisterin Karin Welge und Förster. Im August 2025 sollen hier die ersten Kinder einziehen können. Die Baubedingungen sind aufgrund des Geländezuschnitts einfacher als an der Ebersteinstraße, so Architekt Prof. Oskar Spital-Frenking, der beide Gebäude entwarf. In Erle könne Lichteinfall und Anordnung der Klassenräume besser aufeinander abgestimmt werden, entsprechend könnten wärmere Farben genutzt werden.

16 Klassen- plus Differenzierungs- und Gruppenräume sowie Familienzentrum

16 Klassenzimmer, acht Gruppenräume, Differenzierungsräume, einen Küchen- und Mensabereich, eine Halle, eine Bibliothek sowie Räume für Schulleitung, Lehrkräfte und ein Familienzentrum sollen in den Gebäuden mit 6670 Quadratmetern Nutzfläche Platz finden. Mehr recycelte Materialien, eine größere Photovoltaikanlage sowie ein begrüntes Dach sollen für eine optimierte Energiebilanz sorgen. Der Hauptzugang zur Schule wird an der Frankampstraße gebaut, die Turnhalle liegt im hinteren Bereich An der Gräfte, quasi neben dem Erich-Kästner-Haus. In 21 Monaten, so der Plan, sollen sowohl die Schule als auch die Zweifeldturnhalle in Betrieb gehen können, kündigte OB Welge beim Spatenstich an.

Für die ggw ist es bereits das vierte Grundschulprojekt nach der Caubstraße, der Ebersteinschule und dem Zusatz-Neubau an der Kurt-Schumacher-Straße. Ggw-Aufsichtsratsvorsitzender Lukas Günther betonte, dass die ggw zum einen stolz darauf sei, bei der Stärkung der Bildungslandschaft in Gelsenkirchen aktiv unterstützen zu können. Zum anderen profitiere jedoch auch eine Wohnungsbaugesellschaft davon, wenn für ihre Mieter wohnortnah gute Schulen zur Verfügung stünden und die Bildung der Kinder gesichert werden könne.