Gelsenkirchen. „Weiße Flotte Baldeney“ muss viele Fahrten auf dem Rhein-Herne-Kanal zwischen Gelsenkirchen und Oberhausen vorerst absagen. Das ist geschehen.
Hiobsbotschaft für alle Ausflügler und Freunde von Bootstouren: Die „MS Kettwig“ ist defekt. Deshalb muss die „Weiße Flotte Baldeney“ ihre beliebten Schiffstouren auf dem Rhein-Herne-Kanal, die alle Fahrgäste von Gelsenkirchen nach Oberhausen und zurück führen, vorerst absagen.
„Wir wissen noch nicht, wie lange das Schiff fahruntüchtig ist“, sagte Michael Hein, Sprecher der „Weißen Flotte“, am Donnerstagnachmittag auf Anfrage der WAZ. „Wenn wir großes Glück haben, ist es nächste Woche wieder fahrbereit. Es kann aber auch sein, dass bis zum Ende der Saison am 3. Oktober keine einzige Fahrt mehr möglich ist.“
Hydraulikschaden bremst die 1975 erbaute „MS Kettwig“ vorerst aus
Was war geschehen? Das im Jahr 1975 erbaute Fahrgastschiff war am Mittwochvormittag auf seiner ersten Tour des Tages gerade dabei, an der Oberhausener Marina anzulegen, als der Kapitän an Bord laut Sprecher Hein plötzlich bemerkte, dass das Steuer nur noch sehr schwerfällig reagierte und kaum noch zu bedienen war. Dennoch gelang es dem Schiffsführer, das Wasserfahrzeug sicher anzulegen. Die rund 60 Fahrgäste an Bord konnten das Schiff ohne Probleme verlassen. Es gab keine Verletzten.
„Rund die Hälfte der Fahrgäste ist dann in Oberhausen geblieben, die andere Hälfte haben wir mit einem Bus zurück nach Gelsenkirchen gefahren“, schilderte Hein den Ablauf. Kurzfristig ein Ersatzschiff aufzutreiben, sei ein „Ding der Unmöglichkeit“, so der Sprecher. Die übrigen vier Schiffe, die zur „Weißen Flotte Baldeney“ gehören, sind auf dem Baldeneysee in Essen unterwegs. „Und sie sind allesamt derzeit so gefragt und ausgebucht, das wir unmöglich eines abziehen und zum Rhein-Herne-Kanal verlagern könnten“, so Hein.
Ticketverkauf ist vorerst gestoppt
Laut ersten Einschätzungen liegt ein Hydraulikschaden vor. Zeitnah sollen Fachleute nach Oberhausen reisen, um das Ausmaß einer nötigen Reparatur zu bestimmen. Die Kernfrage laute, so Hein, ob und falls ja, wie schnell sich die Ersatzteile für das „alte Schätzchen“ auftreiben lassen.
Der Ticketverkauf für die Fahrten zwischen Gelsenkirchen und Oberhausen wurden zunächst einmal komplett gestoppt. Alle, die bereits in Besitz von Fahrkarten sind, sollten sich laut Hein noch ein wenig gedulden. „Wir werden alle Kunden, die ein Ticket gekauft haben, von uns aus persönlich anschreiben und das weitere Vorgehen mit ihnen abstimmen.“ Es soll immer kurzfristig geklärt werden, ob die jeweilige Fahrt nun stattfinden kann oder ob auf ein anderes Datum umgebucht werden oder der Fahrpreis zurückerstattet werden soll.
Die für diesen Samstag, 15. Juli, geplanten Fahrten fallen definitiv aus. Alle Fünf-Schleusen-Touren ab Essen, die bis nach Gelsenkirchen führen, finden hingegen statt – weil da ein anderes Schiff im Einsatz ist.