Gelsenkirchen. Kiffen und Saufen: Das sind in etwa die Leitlinien der Satiriker der PARTEI für Gelsenkirchens Altstadt. „Ist ja nüchtern nicht zu ertragen!“

Das alte Konzept der Innenstädte in Deutschland als Einkaufsmeilen hat vielerorts ausgedient: Es ist eine Realität, die man in Gelsenkirchen gegenwärtig knallhart entgegengeschmettert bekommt – die ständigen Hiobsbotschaften von Schließungen auf der Bahnhofstraße sind das eine, der andauernde Leerstand in cityprägenden Gebäuden Buers, vom Sinn-Leffers-Kaufhaus über die Markthalle bis zum Schwarzen Block, das andere. Politische Diskussionen über die Zukunft der Innenstädte münden dann häufig in bloßen Schlagwortlisten - mehr Grün, mehr Aufenthaltsqualität, mehr Multifunktionalität. Was aber steckt genau dahinter? Wir haben die Fraktionen in Gelsenkirchen nach ihren ganz konkreten Ideen für die Zukunft der Gelsenkirchener Zentren befragt. Lesen Sie hier, was die PARTEI und AUF vorschlagen.

Die PARTEI fordert „Bierbrunnen“ am Heinrich-König-Platz

Vorschläge zu Buer würden sich die Satiriker der PARTEI niemals einfallen lassen. „Dort wollen wir einfach eine Mauer herum bauen.“ Und die Altstadt? Dafür wünscht sich die Ratsgruppe einen „Bierbrunnen“, weil die City ja nüchtern nicht zu ertragen sei. Den Kaufhof will die PARTEI in eine Skatehalle verwandeln, ehemalige Geschäfte zum kostenlosen Wohnraum für obdachlose Menschen anbieten sowie am Bahnhof Katapulte zur Beförderung der Schalke-Fans in die Arena errichten. Und: „Die hässliche Betonscheiße am HKP reißen wir auf und pflanzen Grünzeug dahin. Vielleicht auch eine Hanfplantage - ist ja bald erlaubt.“

AUF: Günstigere Mieten für Künstler und Initiativen

Auch bei der linken Wählergruppe AUF hebt man das „Schloß Stolzenfelz“ als großen Gewinn für die Innenstadt hervor. Hier müsse man ansetzen und mehr Ladenlokale vergünstigt an Künstler, Initiativen, Jugendliche vermieten. Weitere Vorschläge der MLPD-nahen AUF, die mit Einzelmandatsträger Jan Specht im Gelsenkirchener Rat vertreten ist, sind schattenspendende Sonnensegel, engere Einbindung der Synagoge oder die Etablierung der „Netten Toilette“ in Gelsenkirchen. Dabei stellen Händler und Gastronomen eine öffentliche Toilette zur Verfügung und erhalten dafür von der Stadt eine Aufwandsentschädigung.

Die Vorschläge der anderen Fraktionen in Gelsenkirchen lesen Sie aktuell auf WAZ.de/gelsenkirchen.