Gelsenkirchen-Beckhausen. Warum Eltern von 22 Kindern aus Gelsenkirchen-Beckhausen und -Hassel nun doch einen Platz im offenen Ganztag erhalten. Erleichterung ist riesig.

Entsetzen und Verzweiflung waren groß bei den Eltern der 21 Mädchen und Jungen, die zum neuen Schuljahr für den Offenen Ganztag an der Grundschule Gecksheide im Schaffrath angemeldet worden waren: Alle Kinder wurden abgelehnt. Während Alleinerziehende um ihre Jobs und Doppelverdiener Gehaltseinbußen fürchteten, bemühten sich Verantwortliche hinter den Kulissen um eine kurzfristige Lösung – mit Erfolg. Und auch eine andere Mutter, die sich bislang vergeblich um einen OGS-Platz beworben hatte, freute sich jetzt über gute Nachrichten.

Alle 18 Erstklässler sowie drei weitere Kinder aus älteren Jahrgängen erhalten einen OGS-Platz im Schaffrath. Durchgeschlagen wurde der Knoten bei einem Treffen von Stadträtin Anne Heselhaus mit Vertretern von Schulamt, Schulleitung und Caritas.

Essenszeiten in der OGS in Gelsenkirchen-Schaffrath werden nun gestaffelt

Dass die OGS keine weiteren Kinder aufnehmen wollte, hing nach Darstellung der Caritas mit einer fehlenden baulichen Trennung von Koch- und Spülbereich zusammen. Ein Umbau war wegen fehlender Planungskapazitäten immer wieder verschoben worden.

„Nun passen wir die Abläufe so an, dass die Kinder zu drei verschiedenen festgelegten Zeiten essen“, teilte Christoph Grün mit, Leiter des Caritas-Bereichs für Kinder, Jugend und Familie. Überdies sollen die zwei Spülmaschinen durch neue ersetzt werden, die wesentlich schneller arbeiten. „So ist es möglich, mit dem Abwasch zu warten, bis alle Kinder gegessen haben. Das Servieren der Speisen und die Rückgabe der benutzten Teller können sich also nicht mehr kreuzen.“

Gelsenkirchener Eltern erleichtert, ihre Kinder bis in den Nachmittag betreut zu wissen

Weil das Einsammeln des Geschirrs nun aufwendiger ist, soll eine Minijob-Kraft angestellt werden, die hilft, die Abläufe auch zeitlich zu entzerren. Finanziert werde diese Stelle von der Stadt, so Grün weiter. „Wir sind sehr froh um diese Lösung. Damit können sämtliche Anmeldungen berücksichtigt werden.“

Erleichtert äußerte sich auch Bianca Albrecht als Schulpflegschaftsvorsitzende. „Die betroffenen Mütter und Vater sind heilfroh, dass sie ihre Stellen behalten können und keine Stunden zu reduzieren brauchen.“ Auch SPD-Bezirksverordnete Ingrid Husmann zeigte sich hocherfreut. Sie hatte Schulrätin Heselhaus explizit angesprochen, um den Familien die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.

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Erleichterung auch bei Nina Oczylok: Die 32-jährige Hasselerin hatte zuletzt um ihren Job gefürchtet, weil ihre Bewerbung um einen OGS-Platz für ihren Sohn zunächst abgelehnt worden war. Da sie in diesem Fall keine andere Betreuungsmöglichkeit hatte, hätte sie im schlimmsten Fall ihre Stelle kündigen müssen. Das bleibt ihr nun erspart: In der vergangenen Woche erhielt sie die Nachricht, dass es nach den Sommerferien jetzt doch einen Platz im offenen Ganztag für ihren Sohn gebe. „Das freut mich sehr, dass ich mir nun keine Sorgen mehr machen muss.“

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