Gelsenkirchen. Kutten und schwere Bikes in Gelsenkirchen: Rocker der „Freeway Rider’s“ tragen eines ihrer Mitglieder zu Grabe. Hunderte Teilnehmer erwartet.
Die „Freeway Rider’s“ haben eines ihrer Mitglieder verloren. Zur Beerdigung des Rockers werden mehrere Hundert Clubkameraden in Gelsenkirchen erwartet. Ein Biker-Korso bringt die sterblichen Überreste am Samstag, 10. Juni, zur Beisetzung zum Friedhof.
Vor knapp drei Jahren zogen 400 Rocker durch Rotthausen. Bei dem Trauermarsch gedachten die „Freeway Rider’s“ und ihre Unterstützer „Reiki“ einem Vereinsmitglied, das von rivalisierenden Rockern in der Nacht auf den 13. Oktober 2018 an der nahen Wembkenstraße getötet worden war. Nach dem tödlichen Streit sind vier Mitglieder des Motorradclubs „Bandidos“ zu Haftstrafen zwischen sechseinhalb und zehn Jahren verurteilt worden. Ein damals 24-jähriger Essener hat vor Gericht die Tat gestanden, angeblich hat er im Drogenrausch das Messer gezückt.
Rocker-Beerdigung in Gelsenkirchen: Biker-Korso und Trauerfeier – so ist der Zeitplan
Dem Tod von Bernd „Bär“ O. ging keine Rocker-Fehde voraus. Er wurde von einem Hirnschlag mit 60 Jahren aus dem Leben gerissen. Das teilte Frank Bazan, Präsident des Bochumers Chapters (Ortsgruppe) mit, in dem der 60-Jährige seit gut zehn Jahren Mitglied gewesen sei. Bazan, Rufname „Pommes“, bezeichnete seinen verstorbenen Clubkameraden als „ruhigen, ehrlichen Menschen“, als stets „hilfsbereiten und verlässlichen Bruder – einer, der zuhören konnte und wollte“. Ähnlich wie der 2018 getötete „Reiki“ hinterlässt der verstorbene Bauunternehmer eine Frau und drei Kinder.
Rocker Bernd O. wird am Samstag auf dem Gelsenkirchener Südfriedhof an der Günnigfelder Straße 88 um 11.30 Uhr beigesetzt. Zuvor findet eine Trauerfeier auf dem Gelände des „Freeway Rider’s“ Motorradclubs an der Grimbergstraße 18 in Bismarck (Bahnbetriebswerk) statt. „Das Gelände ist ab acht Uhr geöffnet, die Trauerfeier beginnt um zehn Uhr“, sagt Bazan. Eine Dreiviertelstunde später, um 10.45 Uhr, macht sich ein langer Biker-Tross auf den Weg zum Friedhof, auf dem die Urne ihre letzte Ruhestätte findet. Danach sind die Gäste zum Stelldichein auf dem Clubgelände eingeladen.
300 Rocker erweisen „Bär“ die letzte Ehre auf dem Südfriedhof in Gelsenkirchen
Nach Angaben von Polizei und „Freeway Rider’s“ werden etwa 300 Teilnehmer erwartet. „Wir werden die Trauerfeierlichkeiten begleiten“, sagte Polizeihauptkommissar Christoph Hachulla. Das Hauptaugenmerk der Einsatzkräfte liegt vor allem auf dem zu erwartenden Motorrad-Korso vom Clubgelände vom Ringlokschuppen in Bismarck bis zum Friedhof in Ückendorf.
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Noch größer war der Andrang 2009. Etwa 1000 Angehörige der Rockergruppe „Bandidos“ kamen seinerzeit nach Gelsenkirchen, um einem getöteten Mitglied die letzte Ehre erwiesen. Der 32-Jährige war erschossen worden – vermutlich im Streit um eine Frau.