Gelsenkirchen. Frustration bei der SG Eintracht Gelsenkirchen und bei ETuS Gelsenkirchen in Ückendorf. Das ist der Grund für den Ärger im Südstadion.
Sie haben es im altehrwürdigen Südstadion in Gelsenkirchen-Ückendorf ohnehin nicht einfach. Seit langem schon soll das marode Stadion eigentlich saniert werden, und doch geschieht nichts: Zuletzt hatte es im September Stadtkämmerer, Luidger Wolterhoff, so formuliert: „Es ist eine verfahrene Situation. Wir renovieren, sanieren oder bauen an vielen Ecken der Stadt Schulen und Kindertagesstätten neu, da bleibt am Ende wenig übrig für etwas anderes.“
Dass das Vereinsleben in Ückendorf dennoch pulsiert, liegt vor allem an den Menschen, die sich vor Ort engagieren und kümmern, an den ehrenamtlichen Trainern, Helfern und Unterstützern. Warum also ausgerechnet an Orten wie dem Südstadion oder wie kürzlich im Lager der Ukraine-Hilfe, Einbrecher ihr Unwesen treiben und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen, wo doch ohnehin nichts Wertvolles aufbewahrt wird, sind nicht nur für die Betroffenen ein Rätsel und ein Ärgernis.
Einmal mehr müssen sich nun die Sportvereine im Südstadion – die SG Eintracht Gelsenkirchen 07/12 und ETuS Gelsenkirchen 1934 – mit den Folgen von Einbrüchen auseinandersetzen: In der Nacht vom 12. auf den 13. Mai schlugen innerhalb von wenigen Monaten erneut Einbrecher zu und sorgten für Schäden im Vereinsheim am Haidekamp, insbesondere im Trainer- und Geschäftszimmer im Untergeschoss des Vereinsheimes.
Schränke, die der Verein ETuS gerade nach dem letzten Einbruch vor wenigen Monaten neu angeschafft hatte, und Spinde der SG Eintracht wurden massiv aufgehebelt und dabei zerstört. Der Inhalt der Schränke wurde wahllos auf den Boden geworfen, Schlüssel für Fluchtlicht-Anlagen sowie für weitere im Trainings- und Spielbetrieb offen gehaltene Räume entwendet. Einmal mehr nahm die herbeigerufene Polizei die Anzeige auf – „ohne Hoffnung auf Aufklärung dieser Taten zu machen“, so Michael Buch, zweiter Vorsitzender SG Eintracht Gelsenkirchen.
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Doch bei diesem Einbruch sollte es am Wochenende nicht bleiben, wie Buch berichtet. In der Nacht von Sonntag auf Montag (14./15. Mai) brachen erneut Diebe in einen Verkaufscontainer auf der Anlage ein. „Dieses Mal ließen sie aber etwas zurück: Einen der entwendeten Schlüssel vom vorherigen Einbruch, der allerdings nicht zum aufgebrochenen Objekt passte. Es ist frustrierend, ständig vor den Trümmern der Vereinseinrichtungen zu stehen und hilflos hinnehmen zu müssen, dass Einbrecher hier im Südstadion ein- und ausgehen können, offensichtlich ohne Gefahr zu laufen, dass sie den Ordnungskräften dieser Stadt mal in die Arme laufen“, erklärt Buch und betont, dass „längst zugesagte Einbruchssicherungsmaßnahmen der Stadt bisher nicht umgesetzt worden sind“.
Zur Vorgeschichte der beiden Vereine mit der Stadtverwaltung gehört der Umstand, dass man den Clubs versprochen hatte, dass das Südstadion ertüchtigt werden würde, wenn die Kicker vom ETuS von der Dessauerstraße zur SG Eintracht (SGE) ziehen würden. Hintergründe waren unter anderem Investorenanfragen für den Sportplatz an der Dessauerstraße. Die Fußballer taten ihren Teil, vollbrachten 2021 den Umzug und formulierten ein umfassendes Konzeptpapier, in dem alle Sanierungswünsche beschrieben wurden – von dem Rückbau der mittlerweile schon seit Jahren umzäunten Stufen bis zu einer neuen Drainage.