Gelsenkirchen/Essen. Der Umbau der Revierparks Nienhausen im Gelsenkirchener Süden steht kurz vor dem Abschluss. Für Zirkusfreunde gibt es eine gute Nachricht.
Wolkenbrunnen, Kneippbecken, Barfußpfad: Der „neue“ Revierpark Nienhausen verspricht einige Erlebnisse. Noch wird auf dem Gelände im Süden von Gelsenkirchen auf der Stadtgrenze zu Essen kräftig gebaut, doch die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass rechtzeitig zum großen Eröffnungsfest am 18. Juni alles fertig ist.
Einige Wochen vor der Eröffnung machen sich Projektleiterin Annegret Widmann und Iris Badde vom Team „Projekt Revierparks 2020“ auf den Weg durch den Park, um sich eine Übersicht vom Stand der Bauarbeiten zu verschaffen.
Unter diesem Motto steht der Park auf der Grenze zwischen Gelsenkirchen und Essen
Der Umbau in Nienhausen läuft zeitgleich mit vergleichbaren Arbeiten in den Revierparks Mattlerbusch, Vonderort, Gysenberg und Wischlingen. Der Regionalverband Ruhr (RVR) investiert für das Programm insgesamt 28 Millionen Euro, 5,8 Millionen in Nienhausen. 80 Prozent der Summe schießen die EU und das Land zu. Im Zentrum der Neugestaltung steht die ökologische Aufwertung der Parks. Vielfältige Naturorte, Ruhezonen, barrierefreie Zugänge für alle Altersgruppen, Lernorte und artenreiche Blumenwiesen sollen geschaffen werden.
In Nienhausen lautet das Motto „Wasserpark“ – „das passt sehr gut, schließlich kommt uns das Wasser hier bei Erdarbeiten direkt entgegen“, sagt Annegret Widmann und lacht. Dementsprechend ist die Grundfarbe für den Park, die in jedem Revierpark anders ist, auch blau – das wird die Schalke-Fans freuen. Wer sich auf den „Wasser-Loop“, einen der Rundwege, begibt, dem begegnet Wasser in allen möglichen Becken.
Hochbeet in der Optik der 1970er-Jahre
Etwa in Form eines „Wolkenbrunnens“. „Das ist eine Wolkenskulptur, aus der auf Knopfdruck Regen fällt“, erklärt Iris Badde, die sicher ist, dass vor allem Kinder Spaß an dieser Attraktion haben werden. Der Wolkenbrunnen ist Teil eines ausgedehnten Wasserspielplatzes, der im Sommer seine Fans finden dürfte. Direkt nebenan: Ein „normaler“ Abenteuerspielplatz, der aber auf den zweiten Blick anderen Spielplätzen einiges voraushat. „Dieser hier ist integrativ“, erklärt Annegret Widmann. Viele Wege sind mit dem Rollstuhl befahrbar, breite Rutschen bieten die Möglichkeit, dass eine Begleitperson mit rutscht.
Wer es etwas geruhsamer mag: Auch das bereits bestehende Kneippbecken wurde saniert und auf den neuesten Stand gebracht. Wobei die Optik nach wie vor den Charme der 70er Jahre verströmt – und das ist auch so gewollt. „Damals hat man mit Waschbetonplatten gearbeitet“, erklärt Annegret Widmann, „die haben wir erhalten.“ Nicht nur das: Auch ein neues, angrenzendes Hochbeet kommt in Waschbetonoptik daher. In dem Beet sollen Kräuter gepflanzt werden, die mit ihrem heilsamen Duft den Gesundheitsaspekt des Parks unterstreichen. Und weil „Kneipp“ nicht nur Wasseranwendungen beinhaltet, kann man die Schuhe nach dem Wassertreten gleich ausgezogen lassen und sich auf den Barfußpfad begeben: Verschiedene Untergründe wie Rasen, Kies, Stein oder Holz lassen sich mit den Füßen ertasten.
Der Circus Probst kehrt zurück in den Park
Mächtig viel Erde sei im Park bewegt worden, berichten die beiden RVR-Expertinnen und kündigen an, dass der neue Revierpark noch grüner und bunter wird. „Pflanzendiversität ist ein großes Thema“, sagt Iris Badde: Statt der früher allgegenwärtigen Brombeerhecken setzen die Landschaftsplaner auf Blühwiesen und neu angepflanzte Obstbäume. Das Motiv Wasser wird auch bei der 10.000 Quadratmeter großen Feuchtwiese wieder aufgenommen.
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Weiter geht es Richtung Westen, hier ist schon die große Freifläche erkennbar, die im Volksmund auch „Zirkuswiese“ genannt wird. Aus gutem Grund: Hier hatte der Circus Probst viele Jahre lang sein Zelt aufgeschlagen. Für alle Zirkusfreunde hat Annegret Widmann eine gute Nachricht: „Noch in diesem Jahr kehrt der Zirkus zurück“, sagt sie. Man sei während der Arbeiten in ständigem Austausch mit der Familie Probst gewesen.
Am 18. Juni wird der neue Park mit einem großen Fest eingeweiht, es ist der letzte Sonntag vor den Sommerferien. Gerade rechtzeitig, findet Annegret Widmann: „Vor allem Familien, die nicht so viel Geld haben, können hier schöne Sommertage verbringen.“