Gelsenkirchen. Tierischen Besuch bekam die Familie Prüsener zum Osterfest. Erst kurz zuvor hatte sie in Gelsenkirchen-Resse das erste Storchennest aufgebaut.

Peter Prüsener ist ein Pionier, das darf man durchaus so sagen. Vor rund vier Wochen nämlich hat er das erste Storchennest der Stadt gebaut und auf seinem Grund in Gelsenkirchen-Resse aufstellt. Denn am Ort hat er etliche Male Störche gesehen. Nach dem Aufstellen halten sich damals seine Hoffnungen noch in Grenzen, dass das Nest bald angenommen wird. Doch sein Pioniergeist wird belohnt. „Am Ostersonntag war auf einmal ein Storchenpaar im Nest.“ Was für eine Osterüberraschung! Einziger Wermutstropfen: Das Paar scheint noch etwas unentschlossen, ist seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen worden. Und das, obwohl die Störche schon am Nest gebaut haben.

Bis zu acht Störche gleichzeitig gesichtet in Resse

„Dass das Nest überhaupt so schnell bemerkt wird von den Tieren, das hätten wir niemals gedacht.“ Mehr noch: Es scheint sich in der Storchen-Community „herumzusprechen“. Mittlerweile kommen immer mehr Tiere nach Resse. „Kürzlich ist mir ein Foto geschickt worden, da sind acht Tiere drauf zu sehen.“ Den Nebeneffekt hat die öffentliche Storchenliebe des Garten- und Landschaftsbauers nämlich: Er ist jetzt eine Anlaufstelle für Storchenbilder und Informationen. Auf seiner Facebook-Seite postet er viele dieser Bild-Beweise der Natur-Sensation. Bislang waren die Tiere in Gelsenkirchen nicht heimisch.

Noch darf gehofft werden, denn die Brutzeit ist noch nicht vorbei

Auch das Interesse der Medien und Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener sei groß. „Das Lokalradio hat auch darüber berichtet und der Beitrag hatte über dreitausend Likes.“ Die Menschen nehmen Anteil – und wollen mitmachen. „Wir haben schon etliche Anfragen von Leuten, denen wir auch ein Storchennest bauen sollen“, sagt der Resser und lacht. Denn eigentlich wolle er nicht künftig in Storchennester machen.

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Für den Moment gibt Peter Prüsener die Hoffnung nicht auf, dass das Storchenpaar zurückkehrt. „Noch ist es nicht zu spät. Die Brutzeit ist noch nicht vorbei. Aber wir freuen uns genauso, wenn sich die Tiere den Standort merken und im nächsten Jahr einziehen.“ Insgesamt sei es ja schon ein Wunder, dass es nur ein paar Tage gedauert habe, bis die Tiere das Nest erkunden und ausprobieren. Das solle auch anderen Mut machen, mal Öko-Pionier zu sein. „Vielleicht kommt ja auch die Stadt darauf, an mehreren Orten in Gelsenkirchen Storchennester aufzustellen.“