Gelsenkirchen. Die Traglufthalle im Gelsenkirchener Sportparadies wird für den Sommer abgebaut, im Herbst wieder aufgebaut. Nutzbar war sie bis heute nicht.
Luftbildfotograf Hans Blossey hat dieser Tage bei seinem Rundflug über Gelsenkirchen jene Traglufthalle auf einem Foto dokumentiert, die als schnelle und praktische Lösung dienen sollte, nachdem aufgrund des Abrisses des Zentralbades Lehrschwimmbecken in der Stadt fehlten. In gewisser Weise ist das Foto bereits jetzt historisch, aber dazu später mehr.
Unbekannte Täter beschädigten die Hülle des Konstrukts
Wie berichtet, musste der Aufbau des Konstrukts im September 2022 zunächst wegen nicht passender Teile um einige Wochen verschoben werden. Erst Ende Oktober war die Halle rund um das 50-Meter-Außenbecken im Sportparadies fertig aufgestellt. Die Nachricht war kaum verkündet, da folgte eine Hiobsbotschaft auf dem Fuße: Unbekannte hatten in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober die Hülle des Konstrukts mit einem Messer oder einem anderen scharfen Gegenstand derart beschädigt, dass die weiße Riesenplane wieder abgebaut werden musste. Die Suche nach dem Täter blieb ergebnislos.
Es dauerte weitere Wochen, ehe klar war, dass die Traglufthalle zumindest nicht ausgetauscht werden muss, sondern repariert werden kann - was inzwischen auch geschehen ist. Geschwommen ist dort gleichwohl bislang noch kein einziges Kind. Die Stadtverwaltung und die Stadtwerke versichern zwar, dass trotz des Abrisses des Zentralbades und des weiterhin nicht nutzbaren Ersatzbeckens im Sportparadies kein Schwimmunterricht ausfalle, weil alle anderen Becken in der Stadt dafür ausreichen würden. Die Posse um die Traglufthalle, die als schnelle Abhilfe gestartet war und längst zur „lahmen Ente“ verkümmerte, geht indes weiter.
Bald steht der Abbau der Traglufthalle im Gelsenkirchener Sportparadies an
Denn während Stadtwerkesprecherin Janin Meyer-Simon seit dem Wiederaufbau der Traglufthalle Monat für Monat auf Nachfrage der WAZ stets nur berichten kann, „dass noch eine endgültige Abnahme erfolgen muss, um die Inbetriebnahme der Traglufthalle zu gewährleisten“, steht bald schon wieder ihr Abbau an. „Ja, die Planung sieht vor, dass die Traglufthalle für die Freibadsaison abgebaut wird“, berichtet Meyer-Simon. Und weiter: „Ja, die Planung sieht vor, dass die Traglufthalle nach der Freibadsaison wieder aufgebaut wird.“
Einen genauen Zeitplan für den Abbau gäbe es noch nicht, weil die Vorbereitungen für die Freibadsaison erfahrungsgemäß erst im Mai starteten. Dass das Konstrukt, das bisher noch überhaupt nicht zum Tragen kam, schon bald wieder abgebaut wird, ehe es nach der Freibadsaison wieder aufgebaut wird, um dann hoffentlich im nächsten Herbst und Winter für das Schulschwimmen in Gelsenkirchen zur Verfügung zu stehen, ist indes beschlossene Sache.
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Auf die Frage, wer für die entstandenen Kosten aufkommt und wie hoch diese sind, antwortet Meyer-Simon: „Aktuell betragen die Investitionskosten rund 1,1 Millionen Euro und bewegen sich somit im Rahmen der ursprünglichen Planung. Eine finale Schlussabrechnung wurde noch nicht erstellt. Der Beschluss des Aufsichtsrates der Stadtwerke sieht vor, dass die anfallenden Betriebskosten von der Stadt Gelsenkirchen getragen werden“.