Gelsenkirchen-Buer. Im Oktober stieg in Gelsenkirchen-Buer zum ersten Mal der „Urbanus-Herbst“. Jetzt zogen Verantwortliche und Lokalpolitiker erstmals eine Bilanz.

Drei Wochen lang blieb ein Stück der Hagenstraße in Buer im vergangenen Oktober für den Autoverkehr gesperrt: Unter dem Motto „Autos runter, Menschen und Kultur rauf“ fand dort vom 1. bis zum 23. Oktober der „Urbanus-Herbst“ statt, eine Aktion, die es in dieser Form in Gelsenkirchen noch nicht gegeben hatte. Jetzt zogen Verantwortliche und Lokalpolitikerinnen und -politiker Bilanz.

Der „Urbanus-Herbst“ stand auf der Tagesordnung der Februar-Sitzung der Bezirksvertretung Nord am vergangenen Donnerstag, Roman Milinski vom Veranstalter, den „Insane Urban Cowboys“, und Chantal Ojstersek vom Referat Verkehr sollten ihre Einschätzung der drei Wochen geben. Beim „Urbanus-Herbst“ war das Stück Hagenstraße vor dem „Lokal ohne Namen“ für Autos gesperrt gewesen, auf den Parkplätzen standen stattdessen Sitzmöbel und eine kleine Bühne, die Raum für unterschiedliche Events boten.

Beschwerden von Gelsenkirchener Anwohnern habe es kaum gegeben

„Wie entwickelt sich so ein Raum, wenn man ihn vom Autoverkehr befreit?“: So beschrieb Chantal Ojstersek die Ausgangsfrage. Man habe sich die Hagenstraße ausgesucht, „weil wir davon ausgegangen sind, dass die Parkplätze zu einem neuen Aufenthaltsraum transformiert werden können“, ergänzte Roman Milinski. Dabei wollte man so niederschwellig wie möglich sein. „Wir wollten demonstrieren, was für ein Kulturprogramm es jenseits der großen Festivals geben kann“, so Milinski.

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Er wies darauf hin, dass es kaum Beschwerden von Anwohnern gegeben habe – interessant vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um Lärm im Urbanuskiez. Milinski schlug vor, den Teil der Hagenstraße dauerhaft so zu nutzen: „Das könnte ein verlängerter Arm der Domplatte werden“, sagte er, „mit Plätz für Außengastronomie und Kultur.“

Einzig am Termin gab es leichte Kritik

Beifall von allen Seiten gab es von der Lokalpolitik. Als eine „gelungene Aktion“ bezeichnete es Bezirksbürgermeister Dominic Schneider (SPD), „begeistert von dem Konzept“ zeigte sich Anne Schürmann (FDP). „Wir haben sehr gerne gesehen, dass Leben in die Stadt kommt und hoffen, dass sich das verstetigt“, sagte Bernd Rudde (Grüne).

Einzig am Termin in der eher kühlen Jahreszeit gab es leichte Kritik. „Es war immer klar, dass der Oktober kein idealer Monat ist“, sagte Jürgen Köpsell (SPD) – in den drei Wochen hatte es häufiger geregnet. „Ansonsten sehen das als gute Gelegenheit, Leute ins Stadtzentrum zu locken.“