Gelsenkirchen. Die Stadt Gelsenkirchen ist regelmäßig Temposündern auf der Spur – so ist die Bilanz für 2022, so viele Raser hat Superblitzer „Rudi“ überführt.
Ganz genau 23.072 erfasste Verstöße – so lautet allein die Bilanz von Superblitzer „Rudi“ für 2022. Hinzu kommen noch die Temposünder, die durch neun feste Blitzer und sechs mobile Messfahrzeuge überführt wurden. Das Ergebnis: Im vergangenen Jahr wurden 2.966.800,40 Euro an Verwarnungs- und Bußgeldern fällig, eigentlich.
Blitzer in Gelsenkirchen: So viel hat die Stadt 2022 eingenommen
Eigentlich, denn: Diese Summe ist laut Stadt nicht zu verwechseln mit den realen Einnahmen. „Wie viel am Ende davon in welcher Höhe bezahlt wurde, kann differieren und darunterliegen“, heißt es auf Nachfrage der Redaktion bei der Stadtverwaltung. Das wiederum sei von verschiedenen Faktoren abhängig, etwa ob die Bußgelder beklagt werden oder ob sich Verfahren bis über den Jahreswechsel hinziehen. „Dazu kommen Fälle, in denen die Bußgelder schlicht nicht bezahlt werden. Auch hier folgen oft langwierige Verfahren zum Eintreiben der Gelder“, erklärt Stadtsprecher Martin Schulmann.
Zum Vergleich: 2021 sind Bußgelder in Höhe von genau 1.445.037,99 Euro erhoben worden. Auch hier gilt dieselbe Unterscheidung wie für das vergangene Jahr. Dass sich die Summe mehr als verdoppelt hat, sei „zu großen Teilen“ auf die Änderung der Straßenverkehrsordnung und die damit verbundene Anpassung des Bußgeldkatalogs zurückzuführen.
Bilanz von Superblitzer „Rudi“: 23.072 erfasste Verstöße im vergangenen Jahr
Seit Juli 2021 kommt Rudi an unterschiedlichen Stellen in Gelsenkirchen zum Einsatz. Seitdem hat sich gezeigt: Wird der Superblitzer regelmäßig unregelmäßig am gleichen Ort abgestellt, gehen auch die Tempo-Vergehen zurück. „Erfreulich ist, dass ein wiederkehrender Einsatz an derselben Messstelle zu einer signifikanten Verbesserung des Verkehrsverhaltens führt“, heißt es seitens der Stadt.
Das fahrbare Blitzgerät wurde angeschafft, um die Lücke zwischen der mobilen Überwachung durch die Messfahrzeuge und der stationären Überwachung durch Starenkästen zu schließen. Rudi verfügt über neueste Technik, er kann sicher zwischen Lkw, Pkw, Radfahrern und Motorrädern unterscheiden. Und: Rudi kann gleich zwei Fahrtrichtungen überwachen.
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Der schnellste Autofahrer, den Rudi im vergangenen Jahr geblitzt hat, war mit 140 Stundenkilometern bei erlaubten 50 Stundenkilometern unterwegs. Das macht eine Überschreitung von 85 Stundenkilometern – und ein Bußgeld von 800 Euro plus Verwaltungsgebühren und Auslagen, zwei Punkte in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrverbot.