Buer. 50 kostümierte Läufer gehen auf die Strecke beim ersten Mythos-Karnevalslauf an Schloss Berge. Spenden sind für den Kinderumzug in Buer bestimmt.
Was als gelegentliche Schauer angekündigt war, wuchs sich zum fiesen Dauerregen aus, und die kräftigen Böen trieben den Regen auch nahezu horizontal durch den Biergarten an Schloss Berge. Die wetterfeste Kleidung hatten die gut 50 Läuferinnen und Läufer allerdings diesmal zu Hause gelassen. Bester Laune gingen sie auf den Rundkurs am Berger See beim ersten „MYTHOS GElsen-RUN“ Karnevalslauf ‘23.
Start etwa um 11.11 Uhr am Schloss Berge
Die Organisatoren Olivier Kruschinski und Björn Tondorf, Präsident und Ex-Prinz der Erler Funken, freuten sich vor dem Start um nicht ganz genau 11.11 Uhr, dass von etwa 80 Interessierten tatsächlich noch so viele Unentwegte aufgekreuzt waren. „Ich kenne einige, die die Tour in 45 Minuten schaffen, aber ich sehe auch einige, die nicht mehr als eine Runde schaffen“, ulkte Kruschinski, selbst auch in Karnevals-Läufer-Kluft.
Immerhin sollten elf Kilometer passend zur nasskalten „5. Jahreszeit“ bei dieser Premiere unter die Laufsohlen genommen werden. „Das wären gut vier Runden“, rechnete Kruschinski den Wikingern, Nonnen, Marienkäfer, Matrosen, Piraten und Sträflingen vor.
„Jeder, wie er kann“, unterstrich er den Spaß-Faktor des „GElsen-RUNs“. Wer wollte, konnte allerdings auch die Spendenkistchen bedenken, die Sammlung sollte dem Kinderumzug in Buer zugutekommen. Zur Unterstützung der Läufer hatten es sich Kinderprinz Ben I. und Stadtprinz Thorsten I. nicht nehmen lassen, die Truppe auf den Rundkurs zu schicken, um sie im Ziel am „Schlössken“-Biergarten mit Orden der Bismarcker Funken auszuzeichnen.
Sogar mit eigener Sektkarte
Gleich eine Magnum-Flasche Rosé-Sekt „Reineke“ aus dem Markgräferland hatte der „Sommelier vom Emscherstrande“, Dagwin Lauer, für die Läufer ausgewählt. „Die versekten als eine der wenigen Winzereien in Baden für viele“. Als Alternative stand auch „Peppo“ vom Weingut „Stairs & Roses“ von der Mosel bereit. „Die stiften von jeder Flasche etwas für Einrichtungen, mit denen Kinder in Not unterstützt werden“, erklärte er.
Den Lauf selber schenkte er sich. Mit einer kräftigen Erkältung wollte er lieber noch für den Kinderumzug in Buer und den Rosenmontagszug in Form kommen, um wieder mit dem Motivwagen des Zahnärzte-Vereins dabei zu sein. „Der einzige mit einer bundesweiten Auszeichnung“, unterstrich er.
Medaillen und Orden für die Premieren-Läufer
Auch „Mythos Schalke“-Schöpfer Olivier Kruschinski hatte eigens Medaillen für den Anlass mit königsblau-weißen Bändern prägen lassen, und tatsächlich ließen sich die Läufer nicht lumpen und hielten die vier Runden durch.
Kruschinski, der umtriebige Gelsenkirchener Stadtführer, erzählte: „Ich laufe sowieso relativ oft und regelmäßig und habe auch einige Strecken im Mythos-Programm, jetzt ist eben auch der Karneval mit dabei, wieder ein bisschen verrückt, aber ‘was richtig Cooles.“
Immer wieder habe er erfahren müssen, dass Gäste fragen: „Wie, das ist hier auch Gelsenkirchen?“
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Auch Stadtprinz Thorsten lobte die ungewöhnliche Initiative: „Jetzt haben wir im Gelsenkirchener Karneval nicht nur die Saalveranstaltungen und die Umzüge, sondern auch den Karnevals-Lauf“. Er feuerte anschließend den Läuferpulk per Megafon an.
Alkoholfrei im Biergarten-Ziel beliebt
Für eine eigene Unterstützung hatte der „Schlössken-Wirt der Herzen“ (O-Ton Kruschinski) gesorgt. Thommy Wesselborg hatte eine Kiste mit Frischgemüse, Äpfel, Bananen und Möhren zur Stärkung bereitgestellt.
Zufrieden sah er sich mit Kruschinski den Einlauf der Aktiven an. Bei denen kam das von Wesselborg gesponsorte alkoholfreie Bier in zwei Sorten sogar besser an als Mineralwasser, auch im Karneval. Dass der Gastronom (früher „Destille“) und „Oli4“ dabei schon die nächsten Ideen diskutierten, um im Biergarten etwas Originelles aus der Taufe zu heben, dürfte sicher sein.