Gelsenkirchen. Berufskollegs waren in Gelsenkirchen lange Zeit Stiefkinder der Schulpolitik. Jetzt gibt es eine perfekte Chance, das zu ändern. Ein Kommentar

Trotz erkanntem dramatischem Fachkräftemangel waren Berufskollegs lange Zeit die Stiefkinder der Bildungspolitik. Das Entwicklungsgutachten steht nun kurz vor der Fertigstellung, die Weichen für die Zukunft könnten also zeitnah endlich gestellt werden. Die drei Schulen arbeiten schon jetzt Hand in Hand, kooperieren statt zu konkurrieren, was auch bei Schulen keine Selbstverständlichkeit ist. Zudem ist Gelsenkirchen sogar in der glücklichen Lage, ein großes, freies Grundstück für einen möglichen Bildungscampus zur Verfügung zu haben, in direkter Nähe zu zwei der drei städtischen Berufskollegs. Die Rede ist vom ehemaligen Zentralbad-Gelände an der Overwegstraße/ Ecke Florastraße.

Idealer Standort für einen Bildungscampus

Ein besserer Standort für den versprochenen Bildungscampus, der mit einem Kolleg-Neubau auch zukunftsfähige Lernbedingungen für alle Bereiche der Berufswelt bieten könnte, ist schwer vorstellbar. Vorausgesetzt, die Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten am BTG und der Königstraße werden fortgesetzt. Das ersehnte Drehtürmodell wäre damit unkompliziert umsetzbar. [Lesen Sie dazu: Stiefkind Berufsbildung trotz Fachkräftemangel]

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Noch immer hofft die Stadt jedoch, den Zuschlag für den Bau der neuen Polizeihochschule auf dem Gelände zu erhalten. Realistisch erscheint das nicht. Für die Berufskollegs jedoch drängt die Zeit, für die Unternehmen in der Stadt, die auf Nachwuchskräfte angewiesen sind ebenso. Vor allem aber bleibt zu hoffen, dass das Gelände – wenn die Polizeihochschule nicht kommt – wirklich für den Bildungscampus genutzt wird. Hier ausgebildete Fachkräfte sind ein gewichtigeres Kapital für die Stadt als ein hoher Verkaufserlös für das Gelände.