Gelsenkirchen. Schwerer Raub in Gelsenkirchen-Buer: Haftbefehle gegen drei Jugendliche wegen versuchten Mordes erlassen. Was bisher bekannt ist.
Die Serie von Raubüberfällen, die in Gelsenkirchen durch Minderjährige begangen werden, reißt nicht ab. Zuletzt standen vor allem Taten im Fokus, bei denen denen Kinder und Jugendliche andere Teenager bedroht und ausgeraubt haben. Jetzt hat die Essener Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen versuchten Mordes gegen drei Minderjährige erhoben, die im Verdacht stehen am 5. Dezember in Gelsenkirchen-Buer einen 61 Jahre alten Mann brutal überfallen zu haben.
In einer knappen Mitteilung erklären Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch (14.12.), dass bereits am zurückliegenden Freitag, Haftbefehl gegen ein 15 Jahre altes Mädchen und zwei Jungen (15 und 17 Jahre alt) erlassen wurde.
Gelsenkirchener Polizei: Jugendliche „aus Habgier und Heimtücke“ alten Mann verletzt
„Die Gelsenkirchenerin und die beiden Jugendlichen aus Moers und Duisburg werden nach umfangreichen Ermittlungen beschuldigt, einen 61 Jahre alten Mann aus Gelsenkirchen aus Habgier und Heimtücke in einen Park gelockt und dort lebensgefährlich verletzt zu haben“, so die Behörden.
Nur durch Zufall sei der Mann gefunden und von Rettungskräften versorgt worden. Zeugen hatten um 19.13 Uhr den Notruf gewählt, weil sie eine schwer verletzte Person in einem Parkgelände Lohmühlenstraße/Horster Straße in Buer fanden. Die drei Tatverdächtigen hatten dem Opfer auch die Geldbörse gestohlen, die später bei dem beschuldigten Mädchen gefunden werden konnte.
Was genau geschah, welche Verletzungen und auf welche Art die Jugendlichen dem Mann zugefügt haben und in welcher Beziehung der Mann zu den Jugendlichen stand, ist in der Mitteilung nicht näher beschrieben. Wohl aber, dass sich Täter und Opfer kannten und schon vor der Tat teilweise Kontakt zwischen ihnen bestand. Der Mann liegt nach wie vor schwer verletzt in einem Krankenhaus.
Die zuständige Staatsanwältin war am Mittwochmorgen für weitere Rückfragen unserer Redaktion nicht zu erreichen.
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Die drei Tatverdächtigen – alle deutsche Staatsbürger – wurden am vergangenen Freitag vorläufig festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Dieser entsprach dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern an.
Polizei und Staatsanwaltschaft betonten, dass die Tat nicht im Zusammenhang mit den derzeit laufenden Ermittlungen der Ermittlungskommission „König“ (benannt nach dem Heinrich-König-Platz in der Stadtmitte) stehen, „wo nach wie vor Jugendliche im Verdacht stehen, Gleichaltrige zu bedrohen und zu berauben.“
Tatsächlich häufen sich die Meldungen in Gelsenkirchen, in denen Jugendliche als Täter in Erscheinung treten. Erst einen Tag vor Bekanntwerden dieser drei Festnahmen, meldete die Gelsenkirchener Polizei, dass in Schalke bislang unbekannte Jugendliche einen anderen Minderjährigen ausrauben wollten und anschließend eine Frau vor den Augen ihrer Kinder mit einem Messer bedrohten, bei der das Raubopfer Schutz gesucht hatte.