Gelsenkirchen. Immer wieder attackieren Kinder und Jugendliche in Gelsenkirchen andere Teenager - nicht selten auch mit Waffen. Die Meldungen sind erschütternd.
Natürlich steht Gelsenkirchen mit diesem Problem nicht alleine da. Fraglos beschäftigen auch in anderen Städten skrupellose Teenager-Banden, besorgte Eltern, Behörden und Bürger. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass sich in den vergangenen Wochen und Monaten derartige Meldungen in der Emscherstadt besonders häufen.
28 Raubüberfälle – nicht selten unter Einbezug von Messern – an und vor Schulen, auf Plätzen und Wegen konnten die Behörden in Gelsenkirchen allein innerhalb weniger Wochen zwischen Ende September und Anfang November aufklären. Die 26 Verdächtigen sind elf bis 17 Jahre alt, die Opfer im Schnitt zwei Jahre jünger. Und das sind nur die aufgeklärten Fälle.
Der jüngste Fall, bei dem jugendliche Täter in Schalke eine Mutter vor den Augen ihres Kinder mit einem Messer bedrohten, schlägt dem Fass aber den Boden aus.
Dass die Polizei verspricht, an Brennpunkten gezielter verdeckt und uniformiert zu patrouillieren, die Hundertschaft dafür aus der Bereitschaft geholt zu haben, ist begrüßenswert und zugleich erschütternd, weil es überhaupt nötig ist. Doch die Staatsmacht muss hier unbedingt durchgreifen, wo die Eltern der Täter auf ganzer Linie versagen – ob nun aus mangelndem Interesse an ihrem eigenen Nachwuchs oder aus anderen Gründen.
Gewalt von Kindern gegen Kinder im Allgemeinen und Überfälle mit Messern im Speziellen, sind nichts, woran man sich in Gelsenkirchen als neue Normalität gewöhnen darf. Wer auch immer die Täter und ihre Familien sind, dies muss ihnen so unmissverständlich wie nur irgendmöglich klargemacht werden.