Gelsenkirchen. Lieferando hat Konkurrenz bekommen: Uber Eats startet in Gelsenkirchen einen eigenen Bestell- und Lieferservice. Wie es geht, was es kostet.
Uber Eats geht mit einem eigenen Bestell- und Lieferservice in Gelsenkirchen an den Start und macht dem Branchenprimus Lieferando ab sofort Konkurrenz. Zu Beginn sind an das Tochterunternehmen des US-amerikanischen Fahrdienst-Vermittlers 40 Restaurants in der Emscherstadt angeschlossen.
Die Restaurants und Kneipen sind seit Monaten wieder gut besucht – doch ein Ende des Bestellbooms bei Lieferdiensten ist auch nach Ende der Corona-Pandemie nicht in Sicht. Kurierdienste mit Fahrrädern und Transportern sind überall im Stadtgebiet präsent. Dem dominierenden Orange des Monopolisten Lieferando gesellt sich nun eine neue Farbe hinzu: das helle Grün von Uber Eats. Neben Gelsenkirchen gehen die Berliner auch in Bochum, Essen und Duisburg an den Start.
Uber Eats Gelsenkirchen: So funktionieren Bestellung und Lieferung, das sind die Kosten
Eine Bestellung aufzugeben, ist simpel: Nutzer wählen ihre Lieblingsgerichte über die Uber-Eats-App aus. Über sie wird der Kunde mit dem Restaurant verbunden. „Kuriere stellen dann sicher, dass die Bestellung zuverlässig daheim oder auch im Büro ankommt“, erklärt Uber-Sprecher Tobias Fröhlich.
40 Lokale aus Gelsenkirchen machen zum Auftakt mit, darunter auch der Bueraner Burger Bulle. „In der kalten Jahreszeit gibt es manchmal nichts Schöneres, als es sich daheim gemütlich zu machen und sein Lieblingsessen zu genießen”, wirbt Restaurant-Betreiber Abdellatif Hajji für den neuen Lieferservice.
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„Innerhalb von 30 Minuten“, so verspricht es das Unternehmen, steht das Essen auf dem Tisch. Die Lieferkosten betragen in Abhängigkeit von der Entfernung zwischen Restaurant und Kunde zwischen „99 Cent bis 3,99 Euro“. Ausgeliefert wird das Essen in der Regel mit Fahrrädern und E-Bikes. Bezahlt wird bargeldlos in der App, zum Beispiel mit Kreditkarte, per Apple Pay oder PayPal. Dabei kann der Kunde dem Kurier auch ein Trinkgeld geben, „das ihm sein Arbeitgeber ohne Abzüge ausbezahlt“, wie Uber-Sprecher Tobias Fröhlich betont.
Das ist der Unterschied zwischen Uber Eats und Lieferando
Der Unterschied zum Dienst von Lieferando liegt darin, dass Uber Eats die Bestellungen über „lokale“, also ortsansässige Lieferdienste oder deren angestellte Kuriere zur zahlenden Kundschaft bringt. Nur ein geringer Teil der Lieferungen wird von den Restaurants in Eigenregie übernommen. Beim Branchenprimus Lieferando liefert der Großteil der Restaurants und Lokale selbst aus.
In rund 50 deutschen Städten ist Uber Eats bereits präsent
Mit dem Bestell- und Lieferservice will Uber der ebenfalls amerikanischen Konkurrenz von Doordash mit Wolt sowie Lieferando etwas entgegensetzen – die beiden und Uber teilen das deutsche Essensliefergeschäft seit dem Abgang des Berliner Konzerns Delivery Hero weitgehend unter sich auf.
Delivery Hero hatte sich von seinem Deutschlandgeschäft im Jahr 2019 getrennt. Für wenige Monate versuchte der Konzern im vergangenen Jahr zwar erneut, mit seiner Marke Foodpanda Fuß zu fassen, das Experiment endete aber im Herbst. Uber Eats hat 2021 einen Umsatz von 8,4 Milliarden Euro gemacht.
Uber Eats ist nach Konzernangaben in mehr als 6000 Städten auf sechs Kontinenten vertreten, in Deutschland sind es rund 50 Städte, in denen Uber Eats präsent ist.
Das erzeugt einen großen Aufwand, verbunden mit hohen Kosten. Deshalb sieht Uber Eats in seinem Geschäftskonzept „ein großes Marktpotenzial“, so Sprecher Tobias Fröhlich – allein schon, weil der Kunde mehr Auswahl habe. Mit Kunde sind sowohl die Endverbraucher gemeint als auch die Restaurantbetreiber. Denn Lieferando hatte den Zorn einiger Gastronomen wegen hoher Provisionen auf sich gezogen. Und: Allein im vergangenen Jahr hat das Unternehmen hier in Gelsenkirchen vor Ort „knapp 7000 Bestellversuche“ über seine Online-Plattform registriert.
In diesem Gebiet liefert Uber Eats in Gelsenkirchen aus
Wer wissen will, in welchem Umkreis Uber Eats Bestellungen ausliefert, kann sich online das Liefergebiet anzeigen lassen. Ein aktueller Klick zeigt, dass die Zone oberhalb des Zooms in Erle im Norden Gelsenkirchens beginnt und bis an die Stadtgrenze zu Wattenscheid im Süden reicht. Im Westen spannt sich der Aktionsradius des neuen Bestell- und Lieferdienstes vom „GelsenTrabPark“ bis zu den Hüllener Kleingärtnern im Osten der Stadt auf. Je mehr Restaurants mitmachen, desto größer dürfte das Einzugsgebiet alsbald werden. In Berlin sind es mittlerweile mehre Hundert Kneipen, Restaurants und Bistros.