Gelsenkirchen. Unbekannte zerstören die Riesen-Traglufthalle im Sportparadies Gelsenkirchen, die das Schulschwimmen sichern soll. Das ist der aktuelle Stand.
Noch immer ist völlig unklar, wer die Riesen-Traglufthalle im Gelsenkirchener Sportparadies mit mehreren Einstichen zum Erliegen brachte – und vor allem warum? Kaum war das 50-Meter-Freibadbecken in Erle für das Schul- und Vereinsschwimmen in der Herbst- und Wintersaison endlich mit der großen Traglufthalle hergerichtet, nachdem es zuvor zu Verzögerungen in der Fertigstellung gekommen war, sank die große, weiße Plane in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober auch schon wieder in sich zusammen. Ein oder mehrere Unbekannte hatten sich Zutritt zu dem etwas abgelegenem Gelände verschafft und das Konstrukt beschädigt.
Nachdem vor einigen Wochen das Zentralbad in der Stadtmitte abgerissen wurde, ist dieses Becken für den Schulschwimmunterricht dringend vonnöten, weshalb die Stadtwerke und der Hersteller der Traglufthalle auch alles daran gesetzt hätten, das aufblasbare Wand-Dach-Konstrukt so schnell wie möglich wieder nutzbar zu machen. Die gute Nachricht: Die Traglufthalle konnte repariert und musste nicht komplett ausgetauscht werden. Tatsächlich ist sie auch bereits wieder aufgestellt worden, wie Stadtwerkesprecherin Janin Meyer-Simon berichtet.
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Allerdings könne zurzeit keine Prognose zu einer möglichen Aufnahme des Betriebs gemacht werden. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind noch Prüfungen an der Statik und einige Freigaben von Sachverständigen notwendig. Ob die Halle so abgenommen werden kann, ist derzeit unklar. Ganz zum Schluss erfolgt dann die Bauabnahme durch das Bauordnungsamt, die den Betrieb der Halle bescheinigt. Die genauen Kosten für die Reparatur können daher auch noch nicht beziffert werden“, so Meyer-Simon.
Vorerst patrouilliert nun ein Sicherheitsdienst auf dem Gelände, um möglichst weitere Vandalismusschäden zu vermeiden. Als langfristige Lösung prüft man bei den Stadtwerken bereits die Installation von Baustellen-Überwachungskameras.
Künstliche Intelligenz soll helfen, Vandalismus und Vermüllung zu vermeiden
Mit Künstlicher Intelligenz will man in Gelsenkirchen bekanntlich Vandalismus und Vermüllung möglichst entgegenwirken. Spielplätze oder auch Schulhöfe sollen mit Radartechnik oder optisch-elektronisch überwacht werden. Die Verwaltung plant hierzu ein Pilot-Projekt. Ausgesucht wurde dafür im Stadtsüden der Spielplatz an der Robert-Koch-Straße – citynah, abgeschirmt gelegen. Was für Kinder tagsüber ein attraktiver Aufenthaltsort sein soll, wird abends häufiger zum Jugendtreff. Lärm, Ärger, Vandalismus und Müll inklusive.
Im Oktober sollte das bundesweit beachtete Projekt starten, hatte Thomas Richter, Leiter der städtischen Leitstelle für Sicherheit und Ordnung in einem WAZ-Interview Mitte September erklärt. Weitere Standorte, die in der Planung sind, seien darüber hinaus die Grundschulen an der Grillostraße und am Dörmannsweg. Außerdem kämen die Spielplätze an der Elisabethstraße/Weberstraße sowie an der Carl-Mosterts-Straße infrage. Die Kosten für die Technik halten sich vergleichsweise in Grenzen und liegen pro Gerät bei etwa 2000 Euro.
Überwachungstechnologie durch Radarsysteme kommt doch nicht an den Spielplatz Robert-Koch-Straße
Auf Nachfrage der WAZ erklärt Stadtsprecher Martin Schulmann nun, dass die neue Überwachungstechnologie durch Radarsysteme an der Robert-Koch-Straße doch erst später kommen wird. „Leider hat es sich herausgestellt, dass die Versorgung der Anlage mit Strom sehr viel aufwändiger ist, als zunächst gedacht. Vermutlich wird das Pilotprojekt daher in Kürze an einem anderen Standort beginnen. Der Standort Robert-Koch-Straße wird dann zu einem späteren Zeitpunkt mit dem System ausgestattet“, so Schulmann.
Wie hoch die Vandalismusschäden insgesamt ausfallen, die die Stadtkasse belasten, werde nicht erfasst, so ein Verwaltungssprecher. In nahezu allen Fällen aber blieben die Verursacher, die für die Schäden verantwortlich seien, unbekannt.