Gelsenkirchen. Integration und Zusammenleben – wie geht das? In Gelsenkirchen-Bismarck entsteht eine neue Anlaufstelle, die erste Veranstaltung war ein Erfolg.

Wie kann Zusammenleben erfolgreich gestaltet werden, wie kann es überhaupt gelingen? Und wie steht es um die Chancen von Integration? Genau diese Fragen eröffnen ein weites Feld, die Antworten liegen oftmals eben nicht auf der Hand, müssen – teils mühsam – erarbeitet werden. Stellen in dieser Stadt, die Hilfe und Unterstützung bieten, gibt es einige. Eine davon ist der Fachdienst Integration und Zuwanderung der Awo. Das Ziel des Teams rund um Bereichsleiter Admir Bulic: Die Menschen zusammenzubringen, sie zu unterstützen, stets ein offenes Ohr zu haben – unabhängig von Status, Herkunft, Geschlecht oder Religion des Einzelnen.

Integration in Gelsenkirchen: Wie kann das Zusammenleben gelingen?

„Das Ziel ist, die Bedarfe – und davon gibt es viele in Gelsenkirchen – zu erkennen und das Beste daraus zu machen“, fasst Admir Bulic zusammen, was die Arbeit seines Teams ausmacht. An diesem Nachmittag sind viele gekommen, an die Paulstraße nach Bismarck, auf den ehemaligen Schulhof der Schule Paulstraße 4, die schon sehr lange keine mehr ist. Die Menschen wollen das Angebot der Hilfe zur Selbsthilfe gerne annehmen. Die Resonanz zeigt, wie groß das Interesse sein muss: Die Idee des ersten Begegnungs- und Nachhaltigkeitstags kommt gut an.

Auch Schalke-Maskottchen Erwin kam nach Bismarck, zum ersten Begegnungs- und Nachhaltigkeitstag, den der Awo-Fachdienst Integration und Zuwanderung gemeinsam mit lokalen Netzwerkpartnern in Bismarck ausgerichtet hat.
Auch Schalke-Maskottchen Erwin kam nach Bismarck, zum ersten Begegnungs- und Nachhaltigkeitstag, den der Awo-Fachdienst Integration und Zuwanderung gemeinsam mit lokalen Netzwerkpartnern in Bismarck ausgerichtet hat. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

27 sogenannte Netzwerkparterinnen und Netzwerkpartner, die gemeinsam mit der Awo vor Ort arbeiten, präsentieren sich und vor allem ihre Arbeit unter freiem Himmel. Die Polizei ist vor Ort, Gelsendienste, die Tafel, die Schuldnerberatung der Diakonie, die VHS, die Caritas, GEkita, die Verbraucherzentrale, der Kommunale Ordnungsdienst, Gelsensport und viele andere mehr sind mit Infoständen vertreten. Eines wird an diesem Nachmittag auch klar: Die Krisen dieser Zeit betreffen viele Familien.

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Es geht um aktuelle Fragen, etwa zum Energiesparen, zu weiteren Beratungsangeboten, zur Müllentsorgung, zu alltäglichen Dingen – mit Hilfe und Unterstützung soll so auch das Miteinander im Quartier gestärkt werden. Dazu passt das Motto, unter dem die Arbeit der einzelnen Akteure steht: „GEmeinsam statt einsam“.

„Man muss die Menschen immer wieder aufklären, damit es nachhaltig ist“, so Admir Bulic. Dafür braucht es beispielsweise auch niedrigschwelliges Engagement, sodass auch Zugewanderte erreicht werden. Aktuell würde der Fachdienst der Awo eine vermehrte Nachfrage nach Beratung verzeichnen, vielfach wegen finanzieller Probleme, die Sorgen seien größer geworden, gerade wenn es um das Thema Energie gehe, ist die Beobachtung von Admir Bulic.

Seit September ist das Team des Fachdienstes dabei, mit seinem Angebot an die Paulstraße umzuziehen, schrittweise, wie Bulic berichtet. Mit diesem Umzug, dieser Veränderung, kommt der Fachdienst auch der gestiegenen Nachfrage nach Beratung nach. Die Schwerpunkte aller Arbeit werden „Beratung, Betreuung und Begegnung“ sein, eine Anlaufstelle für alle Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener soll entstehen. Im Sommer 2023, so Admir Bulic, sei der gesamte Umzug vollzogen. Erreichbar ist der Awo-Fachdienst an der Paulstraße aber auch schon jetzt von montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 17 Uhr.