Gelsenkirchen. Das Unternehmen Bridon schließt seine Gelsenkirchener Stahlseilerei. SPD solidarisiert sich mit den Mitarbeitern und schießt gegen Düsseldorf.
Spätestens Ende 2023 ist Schluss, dann schließt das Traditionsunternehmen Bridon – wie berichtet – sein Werk an der Magdeburger Straße in Gelsenkirchen. 77 Mitarbeiter sind von dem Aus betroffen. Der belgische Mutterkonzern Baekert will nach eigenen Angaben künftig den Fokus auf die Stahlseilproduktion in Großbritannien richten und sich mehr auf Segmente mit höherer und lukrativerer Wachstumsperspektive konzentrieren.
Die Gelsenkirchener SPD reagierte am Dienstag auf den Bericht der WAZ, erklärte sich solidarisch mit den Mitarbeitenden im Schalker Werk und kritisierte zugleich die schwarz-grüne Landesregierung in Düsseldorf.
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„Die Schließung des Bridon-Werks erschüttert uns und macht uns fassungslos. Die SPD-Ratsfraktion steht fest an der Seite der Arbeitnehmenden und deren Familien, die jetzt vor einer ungewissen Zukunft stehen. Der Kampf um Arbeitsplätze hat in unserer Stadt Tradition. Wir müssen uns offensiv gegen die Deindustrialisierung unserer Stadt stellen und werden an der Seite der Gewerkschaften für gute Arbeit in unserer Stadt kämpfen“, so Lutz Dworzak, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales und Arbeit im Rat der Stadt.
Gelsenkirchener Werk sei nicht mehr wettbewerbsfähig
Derweil schießt SPD-Ratsfraktionschef Axel Barton gegen die Landesregierung und erklärt: „Bundesländer wie das Saarland machen vor, wie es geht. Durch die Einrichtung eines Transformationsfonds unterstützt man Unternehmen in dieser herausfordernden Zeit durch konkretes Handeln. Die industriepolitische Zukunftsvision NRWs bleibt hingegen blass. Wer in dieser schweren Zeit nur mit den Finger nach Berlin zeigt, wird keinen einzigen Arbeitsplatz in NRW sichern und keinen Menschen entlasten.“
Zuvor hatte IGM-Gewerkschaftssekretär Ralf Goller gegenüber der WAZ erklärt, dass für die Werksschließung neben dem weggebrochenen Geschäft mit Russland auch der Entzug eines Großauftrags entscheidend gewesen sei. „Wir können die Seile für die neue Leverkusener Rheinbrücke schlichtweg nicht komplett in der erforderlichen Norm herstellen. Dieser Auftrag hätte unser Werk und die Mitarbeiter für ganze zwei Jahre abgesichert“, so Goller.