Gelsenkirchen. Im Juni 2022 bat Dr. Waida um Entlassung als Chef der Frauenklinik am St. Marien Hospital Buer zum August. Warum er Gelsenkirchen verließ.

Nach zwölf Jahren als Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am St. Marien-Hospital Buer (MHB) hat Dr. Adalbert Waida die Klinik verlassen. Seine Bitte um Entlassung aus dem Dienst der Klinik kam laut Geschäftsführung sehr kurzfristig. Ende Juni erst habe er um eine „Aufhebung des Dienstvertrages zum Ende Juli gebeten, da er zukünftig wieder näher bei und mit seiner Familie, die in Köln lebt, sein wolle“, so Geschäftsführer Hendrik Nordholt. Man habe dem Wunsch entsprochen, „wohl wissend, dass er ein ,prägendes Gesicht’ für das MHB war“.

Bereits am 1. August Klinikleitung in Troisdorf übernommen

Tatsächlich habe man seinem Wunsch auf kurzfristige Aufhebung des Dienstverhältnisses zu Ende Juli binnen 24 Stunden zugestimmt, erklärt der 58-jährige Waida. Allerdings nennt er als Grund für seinen Wechsel nicht familiäre Gründe, sondern Unzufriedenheit mit der Arbeitssituation. Nach zwölf Jahren alleiniger Leitung der Klinik mit ihren 50 Betten habe man ihm „ohne Absprache als gleichberechtigten Chefarzt den Leiter der deutlich kleineren, im Mai geschlossenen Frauenklinik des St. Barbara Krankenhaus in Gladbeck zur Seite gestellt“. [Zum Thema: St. Marien-Hospital erweitert Geburtsklinik]

In zwölf Jahren wäre genug Zeit gewesen, etwas Näheres zu suchen

Damit sei er jedoch nicht einverstanden gewesen, habe sich daher umgehend umorientiert. „Ich bin zwölf Jahre lang von Köln nach Buer gefahren, da wäre genügend Zeit gewesen, mir etwas Ortsnäheres zu suchen, wenn ich gewollt hätte“, versichert Waida. Tatsächlich musste er nicht lange suchen. Bereits zum 1. August übernahm er die Leitung der GFO (Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe) Frauenklinik in Troisdorf.

Beckenbodenstörungen und gynäkologische Onkologie

Unter Waidas Leitung hatte die Klinik in Buer sich nicht nur als ausgesprochen beliebte Anlaufstelle für Entbindungen entwickelt; 12.000 Kinder wurden in seiner Ära an der Mühlenstraße auf die Welt geholt.Waida baute auch die Behandlung von Beckenbodenstörungen zu einem wichtigen Schwerpunkt aus. MHB-Direktorin Eva Wilhelm betont Dr. Waidas Akzente in der rekonstruktiven Beckenbodenchirurgie, aber „er entwickelte auch die gynäkologische Onkologie mit der Behandlung von Brustkrebs, Vulvakarzinomen, Gebärmutterkörperkrebs und Eierstockkrebs im Haus weiter, erarbeitete für das Haus eine enorme Expertise“, so Wilhelm.

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Diesen Schwerpunkt will Waida auch in Troisdorf etablieren. In Buer indes hat der frühere Chefarzt der Gynäkologie in Gladbeck, Dr. Rudolf Gossen, nun die alleinige Leitung übernommen. „Wir sind sicher, dass Dr. Gossen zukünftig nicht nur auf dem stabilen medizinischen Fundament, das Dr. Waida gemeinsam mit seinen Oberärztinnen und Oberärzten aufgebaut hat, gut aufsetzen kann, sondern dass er als erfahrener Mediziner und langjähriger Chefarzt neue und zusätzliche Ideen einbringen und mit uns gemeinsam umsetzen wird“, versichert die Klinikdirektorin Eva Wilhelm.