Gelsenkirchen. Die Musik der „Harry Potter“-Filme beeindruckt auf der Bühne des Amphitheaters Gelsenkirchen. Sogar ein Filmstar zeigt sich auf der Leinwand.

Vor den ersten Tönen suchten die Besucher im Amphitheater diesmal hauptsächlich eins: Schatten. Die gut 250 Stühle vor der Bühne waren deshalb auch gar nicht so begehrt. Die sinkende Sommersonne „zauberte“ dann ihr Teil zu einem sehr ungewöhnlichen Konzert hinzu: „The Magical Music of Harry Potter“ stand auf dem Programm, dass der Abend dann durchweg auf Englisch moderiert wurde, schien niemanden ernsthaft zu stören.

Tiana Benjamin alias Angelina Johnson moderierte die Anspiele aus den Harry Potter-Filmmusiken im Amphi-Theater.
Tiana Benjamin alias Angelina Johnson moderierte die Anspiele aus den Harry Potter-Filmmusiken im Amphi-Theater. © WAZ | Uli Kolmann

Neben den Motiven aus den Filmen wurde auch der angekündigte Star, Chris Rankin alias Percy Weasly, auf der Leinwand gezeigt. Er streute Episoden und Hintergründe aus der Filmarbeit ein. Wie etwa, dass er beim Dreh kräftig zugenommen hatte, weil jede Szene mit frisch bestückten Mahlzeiten gedreht wurde, auch die Wiederholungen, und er so mehrfach zulangen musste.

„Spannend und richtig gut gemacht“: „Harry Potter“-Fans sind begeistert von Musik-Event in Gelsenkirchen

Chris ist international aus der Rolle als Percy Weasley bekannt. Im Alter von 16 Jahren schrieb er einen Brief, in dem er sich für ein Vorsprechen für „Harry Potter“ bewarb. Chris hat inzwischen auch einen Schritt hinter die Kamera gemacht und bei der Koordination von TV-Produktionen mitgewirkt.

Live hingegen war Tiana Benjamin auf der Bühne am Kanal. Sie verkörpert in „Harry Potter und der Feuerkelch“ die Jägerin Angelina Johnson und ließ das Publikum an diesen Abend erraten, welche Film-Charaktere mit den Einspielen des London Symphonic & Philharmonic Film Orchestra charakterisiert werden sollen.

Taktstock statt Zauberstab: Maestro Taras Martynyk dirigierte die beiden Orchester, die auf der Harry-Potter-Tour kooperieren, hier vor der Gelsenkirchener Kulisse der Doppelbogen-Brücke am Kanal.
Taktstock statt Zauberstab: Maestro Taras Martynyk dirigierte die beiden Orchester, die auf der Harry-Potter-Tour kooperieren, hier vor der Gelsenkirchener Kulisse der Doppelbogen-Brücke am Kanal. © WAZ | Uli Kolmann

Das war für die Harry-Potter-Fans Justyma (24) und Katharina (28) aus Mülheim und Bochum „schon ziemlich spannend und richtig gut gemacht, das hat die Figuren gut getroffen“. Beide waren allerdings eher Fans der Harry Potter-Romane statt der Filme. Dafür trugen sie stilecht und schweißtreibend schwarze Umhänge als einzige auf den Rängen, natürlich mit Wappen von „Ravenclaw“ und „Slytherin“, zwei der Haustürme der Zauberschule Hogwarts aus den Büchern und Filmen.

„Harry Potter“-Event in Gelsenkirchen: Ukrainisches Orchester sorgt für Verstärkung

Das London Symphonic & Philharmonic Film Orchestra, eigens für die Harry-Potter-Konzerte gegründet, spielt auf der Tour mit einem ukrainischen Staatsorchester, um das von Russland attackierte Land zu unterstützen, dem Academic Khmelnitsky Philharmonic Symphony Orchestra.

Es stammt aus der Westukraine und spielt ein breites Repertoire aus verschiedenen Musikepochen, mit besonderem Fokus auf ukrainische Komponisten. Das Repertoire umfasst Sinfoniekonzerte und Opernaufführungen wie Puccinis „Tosca“, Mozarts „Zauberflöte“ und Strauss’ Operette „Die Fledermaus“.

Neben klassischer Musik auf höchstem Niveau ist das Orchester auch an mehreren Rockmusikprojekten beteiligt – von „The Best of Rock“ bis „Legends of Rock“ und präsentiert Musik von Bon Jovi, Deep Purple, Pink Floyd, Led Zeppelin, Queen und The Scorpions.