Gelsenkirchen. . Verkleidete Abiturienten feiern ihre letzte Schulwoche. Beliebte Themen der Mottowoche in Gelsenkirchen sind „Pyjamas“ und „Kindheitshelden“.

Superman, Spiderman, Winnie Puuh, Bibi Blocksberg oder Harry Potter: Auf den Pausenhöfen der Gelsenkirchener Gymnasien ist das Verkleiden in der letzten Schulwoche immer noch angesagt. Besonders beliebt in der Mottowoche: Pyjamas oder Kostüme, die an die Helden der Kindheit erinnern.

Auch am Ricarda-Huch-Gymnasium waren in den letzten Tagen schon Schüler in Schlafanzügen und Bademänteln mit Stofftieren unterm Arm zu sehen. Schulleiter Rolf Möller würde sich wünschen, dass die Schüler bei der Mottowahl mehr Kreativität zeigen und sich mal an neue Themenfelder herantrauen. „Klar, für die Schüler ist es jedes Mal die erste Mottowoche, aber für mich ist es seit zehn Jahren nichts Neues“, sagt er. Sein eigener Themenvorschlag „Fridays for Future-Woche“ sei auf Ablehnung gestoßen. „Vielleicht aber auch, weil der von mir kam“, sagt er lachend. Waffenattrappen und Maskierungen, seien nicht erlaubt, ansonsten appelliert Möller bei den Kostümierungen an den gesunden Menschenverstand der Schüler.

Nicht alles ist erlaubt

Für die Kostümierung gilt am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium laut Schulleiter Friedrich Schenk eine Vorgabe: Keine Diskriminierung gegenüber bestimmten Gruppierungen. Das häufig beliebte Thema „Nutten und Zuhälter“ sei somit an seiner Schule nicht erlaubt. Weiter sagt er: „Die Schüler sollen Spaß haben, aber der eigene Unterricht und der der der anderen Klassen muss gesichert sein.“ Während der Mottowoche müssen die Oberstufenschüler auch selbst noch an drei Tagen in den Abiturvorbereitungskursen ordentlich pauken. Dafür darf am Donnerstag ein traditioneller Aprilscherz stattfinden, allerdings erst ab der dritten und vierten Stunde – das wurde so vorab mit der Schulleitung festgelegt.

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Vorab gewisse festgelegte Regeln hält auch Christhilde Schwindt für wichtig: „Vor der Mottowoche haben wir uns mit dem Schülersprecher zusammengesetzt und besprochen, was geht und was nicht geht“, sagt die Schulleiterin des Grillo-Gymnasiums. Mehrere Harry Potter habe sie in der Schule gesehen, an einem anderen Tag sei auch am Grillo der Schulbesuch in Schlafbekleidung besonders beliebt gewesen.

Auch das Lernen wird nicht vernachlässigt

Am Max-Planck-Gymnasium stand am Mittwoch das Thema „Ruhrpott“ im Mittelpunkt. Zuvor hätten die Schüler sich für den „Business-Tag“ durch das Einkleiden in Anzügen und Kostümen besonders fein herausgeputzt. „Allerdings geht es in der Woche nicht nur um Spaß, sondern die Schüler nehmen auch an einem Abi-Bootcamp teil“, erklärt die Jahrgangsstufenleitung und stellvertretende Oberstufenkoordinatorin Katja Vallino. Das heißt, die Schüler bereiten sich täglich sechs Stunden in den Abiturfächern vor.