Gelsenkirchen-Buer. Junge Schauspieler entführten Besucher des Reit- und Fahrvereins erst in eine Zauberwelt. Für kleine Gäste gab es große Überraschungstüten.

. „Ho, ho, ho – hallo ihr lieben Leute. Ich hört’ von eurer Feier heute“, spricht der Nikolaus. In seinem roten Mantel steht er in der Reithalle des Ländlichen Reit- und Fahrvereins in der Eiseskälte. Sein Besuch ist der Höhepunkt der Feier. Zumindest für die Kleinen, die auf große Tüten mit leckerem Inhalt hoffen. Doch sie müssen noch warten, bis der Nikolaus seine kleine Rede gehalten hat.

Zwei Stunden zuvor deutet sich die Dämmerung schon an. Vor der Reithalle brennt ein kleines Lagerfeuer, an dem sich viele Besucher wärmen. In der Halle ist es dunkel. Auf der großen Leinwand am hinteren Ende der Halle ist schon die Kulisse für das Schauspiel zu sehen, das gleich aufgeführt wird: die winterlich-verschneite Zauberschule „Hogwarts“. Aus den Lautsprechern ertönt „Driving Home for Christmas“. Eine stimmungsvolle Kulisse.

Eine ganz besondere Nikolausfeier

„Wir machen in jedem Jahr so eine große Nikolausfeier. Das Besondere in diesem Jahr ist, dass die Jugendlichen die Vorführung ganz allein geplant und geprobt haben“, erklärt Janette Sauter, die Vorsitzende des Vereins, dass in eine verkürzte Geschichte des angehenden Zauberers „Harry Potter“ verschiedene reiterische Elemente eingebaut wurden. Lange wurde dafür geprobt. „Natürlich sind die jungen Darsteller jetzt nervös, so kurz vor der Aufführung.“

Zu merken ist davon nichts als die Vorstellung beginnt. Die Hauptfiguren treten auf. Da ist zunächst „Harry“, dargestellt von einer jungen Dame auf einem schwarzen Shetland-Pony. Schon das ist wahrlich zauberhaft. Es folgen „Ron“, ein Mädchen auf einem Fuchs, und „Hermine“, einer Reiterin mit Pferd, dem niedliche Zöpfe in die Mähne geflochten sind. In einer reiterischen Kür stellen sich die vier Wohnhäuser der Zauberschule vor und dann geht es auch schon zur ersten Zauberstunde. Die bringen die Voltigier-Kinder auf die „Bühne“.

16-Jährige erprobt sich als Regisseurin

„Ich habe immer gerne Theater gespielt an der Schule und Spaß daran. Ich wollte mal etwas Neues machen“, erzählt Janina Reyer. Sie ist Dramaturgin und Regisseurin des kleinen Stückes. „Ich habe die Geschichte geschrieben und alles geplant. Die Darsteller haben mir aber viel geholfen“, so die 16-Jährige, die nur einen Wunsch hat: „Dass alle Besucher Spaß haben.“

Nach der Pause kommt es zur Bewährungsprobe für den kleinen „Harry“. Im Wald trifft er auf den großen Widersacher, den „dunklen Lord“. Dieser wird durch eine Reiterin auf einem großen, schwarzen Friesen dargestellt. Wieder so ein charmanter Moment: Das kleine Pony misst sich gegen das übergroße Pferd – und obsiegt. „Das Böse hat nie eine Chance“, resümiert Janina Reyer für die Gäste.

In der Halle erklingt Weihnachtsmusik

Wieder erklingt Weihnachtsmusik in der Halle. Das Gerücht geht um, der Nikolaus stehe vor der Tür. Nach einer gefühlten Unendlichkeit ist er tatsächlich da. Erwartungsvoll drängen sich die Kleinen an der Bande. Für die Rede des Mannes im roten Mantel haben sie kein Gehör. Sie scharren mit den kalten Füßen, bis sich das Tor öffnet. Brav stellen sich die Kinder an, bis jedes seine Tüte in Händen hält. Mama und Papa machen derweil kräftig Fotos von der Übergabe.