Gelsenkirchen. Gelsenkirchen zahlt 96 und kassiert 160 Millionen Euro vom LWL: So setzt der Kommunalverband das Geld in der Stadt vor allem für Behinderte ein.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ist einer der größten Hilfezahler für Menschen mit Behinderungen. Der Kommunalverband hat nun seine Jahresbilanz 2021 vorgelegt. Im vergangenen Jahr wurden rund 160 Millionen Euro (2020: 153 Millionen Euro) in Gelsenkirchen ausgegeben. Allein für soziale Aufgaben flossen 84,8 Millionen Euro in die Stadt.

Vier Gelsenkirchener sitzen in der LWL-Landschaftsversammlung

Gelsenkirchen zahlte als LWL-Mitglied im gleichen Zeitraum einen Mitgliedsbeitrag von rund 95,8 Millionen Euro (2020: 92,5 Millionen Euro) an den Kommunalverband. Die Differenz zwischen Ausgaben und Einzahlung stamme im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln, erklärten jetzt die in der LWL-Landschaftsversammlung vertretenen Abgeordneten aus Gelsenkirchen, Lutz Dworzak, Dieter Gebhard (beide SPD), Burkhard Wüllscheidt (Grüne) und Jan-Hendrik Preuß (AfD).

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Aus Sicht der Abgeordneten hat der LWL die Corona-Krise bisher gut überstanden. Sorgen machen ihnen die hohe Inflationsrate und die Folgen aus dem Krieg in der Ukraine. Sie würden gerade die kommunalen Haushalte und damit auch den LWL künftig belasten, weil die Ausgaben für die Betreuung von Menschen mit Behinderungen oder Kinder und Jugendliche aus den Kriegsgebieten stiegen.

944 Gelsenkirchener werden ambulant in ihren Wohnungen betreut

Auf ambulante statt stationäre Betreuung für Menschen mit Behinderung setzt der LWL. 944 (2020: 879) Menschen in Gelsenkirchen wurden dabei unterstützt, alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können. 2021 zahlte der Verband in Gelsenkirchen zudem für 767 (2020: 790) Wohnheimplätze, außerdem finanzierte er 1124 (2020: 1123) Arbeitsplätze in Behinderten-Werkstätten. Betriebe, die – gemessen an ihrer Mitarbeiterzahl – zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen, entrichten eine Ausgleichsabgabe. Aus diesen Mitteln investierte das LWL-Inklusionsamt Arbeit im vergangenen Haushaltsjahr rund 1,9 Millionen Euro (2020: 2,1 Millionen), um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren.

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261 (2020: 260) Kinder mit Behinderung aus Gelsenkirchen besuchten 2021 einen Förderschulkindergarten oder eine Förderschule des LWL. Rund 1,8 Millionen Euro (2020: 2 Millionen) zahlte der Landschaftsverband dafür, dass 363 (2020: 297) behinderte Kinder eine Regel-Kindertageseinrichtung oder eine Schule besuchen konnten. 26 Frauen und Männer arbeiteten 2021 in Gelsenkirchen im Dienst des LWL – unter anderem in der Glückauf-Förderschule, einer von 35 solcher Einrichtungen im Verbandsgebiet