Gelsenkirchen/Ankara. Der Internationale Unternehmerverband (Intuv) aus dem Ruhrgebiet knüpft in der Türkei neue Handelskontakte. Worum es dabei geht.

Und am Ende steht dieser eine Satz - einer, für den sich die Kosten und Mühen wohl gelohnt haben dürften: „Sie haben einen Freund in Ankara“, sagt Zafer Sirakaya, während er die Delegation des Internationalen Unternehmerverbandes (Intuv Ruhrstadt) in der türkischen Hauptstadt verabschiedet. Der Mann, der so freundlich wie deutlich zu verstehen gibt, dass die Geschäftsleute aus dem Ruhrgebiet hier herzlich willkommen seien, ist Gelsenkirchener, Abgeordneter in der türkischen Nationalversammlung und Vorsitzender der Unterkommission für Auslandstürken und verwandte Gemeinschaften.

Zafer Sirakaya (AKP) ist Abgeordneter im türkischen Parlament und Teilhaber eines Reisebüros in Gelsenkirchen.
Zafer Sirakaya (AKP) ist Abgeordneter im türkischen Parlament und Teilhaber eines Reisebüros in Gelsenkirchen. © ELIF ARICI

Sirakaya, 1974 in Herne geboren, hat einen Teil seiner Kindheit im Ruhrgebiet verbracht. Sein Abitur und später das Studium der Politikwissenschaften und der Verwaltung des Staatswesens legte er 1998 in der Türkei ab, ehe er 2018 den Masterstudiengang Politik an der University of Wales in London abschloss. Gelsenkirchen und dem Ruhrgebiet blieb der Vater von drei Kindern derweil immer verbunden. Sirakaya ist Teilhaber eines Reisebüros an der Hauptstraße in der Emscherstadt und verbringt mit seiner Familie oft und gerne die Ferien in seinem Haus an der Grenze zwischen Feldmark und Schalke.

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Der Vorstand des Internationalen Unternehmerverbandes mit den Gelsenkirchener Unternehmern Atilla Öner (Geschäftsführer der Werbeagentur wpt-online und SPD-Ratsherr), Erhan Baz (Geschäftsführer Mr.Chicken CentrO. GmbH), dem Bottroper Rechtsanwalt Irfan Durdu, dem Intuv-Geschäftsführer Rainer Schiffkowski, dem Beisitzenden Jörg Mikolajewski (Berufsberater), dem Immobilienunternehmer Abdullah Ören und der erfolgreichen Gelsenkirchener Unternehmerin Angela Koszewa hatte sich für eine dreitägige Reise auf den Weg in die türkische Hauptstadt gemacht, um den Grundstein für eine neue Brücke in die Türkei zu legen. Ziel der deutschen Delegation war es, die „richtigen“ Kontakte zu knüpfen, um Mitgliedsunternehmen des Intuvs und darüber hinaus eine Hilfe sein zu können, wenn diese in die Türkei expandieren wollen.

Gespräche mit türkischen Wirtschafts- und Handelspolitikern

Damit solche Geschäftsvorhaben nicht in den Mühlen der Bürokratie zermahlen werden und es auf beiden Seiten Partner gibt, die sich kennen und vertrauen, hatte der türkische Abgeordnete mit Gelsenkirchener Wurzeln, Zafer Sirakaya, den deutschen Unternehmern die Türen unter anderem zum in Wien geborenen stellvertretenden türkischen Handelsminister, Rıza Tuna Turagay, und zum Präsidenten der Kommission für Industrie, Handel, Energie, natürliche Ressourcen, Information und Technologie, Ziya Altunyaldiz, geöffnet.

Den konstruktiven Austausch über die Probleme der Deutsch-Türken in Deutschland und der Türkei sowie das Image der in Deutschland lebenden Türkeistämmigen suchte die Intuv-Delegation außerdem bei einer Ausschusssitzung mit Vertretern der Regierungs- und der Oppositionsparteien im türkischen Parlament.

„Darauf können wir aufbauen, die Gespräche waren alle sehr informativ und konstruktiv. Wir wurden mit offenen Armen empfangen und hoffen nun, dass wir es schaffen, sowohl für deutsche wie auch für türkische Unternehmen eine Vermittlerfunktion etablieren zu können, um wechselseitig von den jeweiligen Stärken der Partner profitieren zu können“, zieht Atilla Öner nach drei intensiven Tagen in Ankara zufrieden Bilanz.