Christin Siebel (SPD) ist eine der neuen Landtagsabgeordneten in NRW. Welche Ziele die 37-Jährige für Gelsenkirchen und Gladbeck verfolgt.

Sie ist eine von zwei direkt gewählten Landtagsabgeordneten in Gelsenkirchen - Christin Siebel. Für die Felmarkerin, die die langjährige SPD-Abgeordnete Heike Gebhard beerbt hat, hat mit der NRW-Wahl ein neues Lebenskapitel begonnen. Die Vorsitzende der Gelsenkirchener Falken hatte die SPD im Wahlkampf als Partei der Kümmerinnen und Kümmerer im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit stilisiert – und da will Siebel im Landtag nun weitermachen.

Eine schwarz-grüne Landesregierung repräsentiere vor allem gut situierte Städter und gut situierte Menschen vom Land, erklärt die 37-Jährige im WAZ-Gespräch. Dabei sei es gerade hier so wichtig, dass auch Menschen und Kommunen mit schwierigeren Voraussetzungen geholfen werde.

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Obgleich sie das nun sehr wahrscheinlich nur von den Reihen der Opposition heraus wird machen können, so will Siebel in Düsseldorf dafür streiten, dass hoch verschuldete Städte wie Gelsenkirchen von ihren Altlasten befreit werden, damit etwa der Kita-Besuch auch in der Emscherstadt für jeden kostenfrei angeboten werden kann. Siebel hofft, dass die neue Landesregierung ein entsprechendes Angebot der Ampel-Regierung in Berlin annehmen und die Städte dann gemeinsam mit dem Bund entschulden würde. „Ja, dafür muss das Land dann im Zweifel Schulden aufnehmen. Diese Investition, um die betroffenen Kommunen handlungsfähig zu machen, ist aber immens wichtig.“

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Beruflich ist Christin Siebel bislang als Gewerkschaftssekretärin tätig gewesen. Ihre Erfahrungen im Bereich der Arbeitsmarktpolitik will sie in die Landtagsarbeit einbringen – und das gerne auch im Arbeitsausschuss. Aber auch der Kommunalausschuss wäre ein Gremium, in dem sich die 2011 nach Gelsenkirchen gezogene gebürtige Oldenburgerin gerne einbringen würde.

Ein anderes Thema, das die Neu-Abgeordnete seit der Landtagswahl umtreibt, ist die geringe Wahlbeteiligung. „Wir müssen es schaffen, die Menschen wieder zu erreichen“, sagt Siebel, die von sich sagt, für die Menschen in der Stadt immer ansprechbar zu sein: „Egal, ob im Wahlkreisbüro, im Parteibüro, auf den sozialen Netzwerken oder auf der Straße – sprechen Sie mich einfach an.“