Gelsenkirchen-Ückendorf. Live-Musik, DJ-Sets, Führungen in Gelsenkirchen. Mit dem „Frühlingserwachen“ am 21. Mai wird die Kultur-Kirche und das Stadtquartier gefeiert.

Dieses „Frühlingserwachen“ am Samstag, 21. Mai, wird mehr als ein kunterbuntes Quartiersfest – es ist eher Teil einer Zeitenwende, die mit dem Wandel in Ückendorf längs der Bochumer Straße vor einer Dekade eingeleitet wurde. Das Viertel, lange geschmähter Problemort, erfährt seither eine Transformation, wurde bunter, kultiger, innovativer, einladender, vor allem sanierter und vorzeigbarer.

Stadt Gelsenkirchen bittet am Vorabend zum Stadtempfang

Das gilt besonders für ein Monument des Backsteinexpressionismus, die Heilig-Kreuz-Kirche. Mit dem „Frühlingserwachen“ geht sie einen Tag nach dem Stadtempfang an gleicher Stelle sozusagen offiziell als Kulturraum in Dienst. Das Programm dort bislang: ein Vorspiel nur. Letztlich geht es auch darum geballt vorzuführen, was alles möglich ist an diesem besonderen, mit Landesmitteln für 15 Millionen Euro geschaffenen Kulturort, der in der Probephase schon einige besondere Veranstaltungen erlebt hat.

Das Musikspektrum reicht vom Liedermacher bis zum Electronica-Projekt

Vor allem lokale Künstler werden die Kultur-Kirche von 12 bis 16 Uhr bespielen. Die Taktung ist entsprechend eng und bewusst gewählt, um – bei freiem Eintritt – ein möglichst vielfältiges Programm bieten zu können, so Julian Rybarski, der in Doppelfunktion dabei ist – als Kurator des Musikprogramms und Musiker mit seiner Large Band. Das Spektrum am 21. Mai reicht entsprechend vom Liedermacher Mario Stork bis zu Jazz und Soulbeats von Metromara, vom Repertoire des St. Barabara Gospel-Chors bis zu Franjazz mit Anekdoten über Liebe und Frust von Val’n’tin bis zum DJ-Set von Record of Tides.

Von Händel bis Gospel: Konzert von MiR-Sängerin Anke Sieloff

Abends wird MiR-Sängerin Anke Sieloff ab 19 Uhr auftreten. Inspiriert von der architektonischen Neuschöpfung will die Mezzosopranistin „kreativ Neues und tragfähiges Altes“ musikalisch zueinander bringen. Begleitet wird sie am Klavier von Christian Schnarr. Auch hier ist der Eintritt frei, allerdings müssen vorab Tickets in der Touristinfo im Hans-Sachs-Haus an der Ebertstraße abgeholt werden.

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Kultur in Ückendorf lebt auch stets vom Wechselspiel mit der wachsenden Zahl der Akteure vor Ort. Dort läuft denn auch das Abendprogramm. In der „Trinkhalle“ gibt es ein Mitsingkonzert, Maik Rokitta öffnet sein „1Null7“zum Latenight-Shopping, der neue Kulturraum „Hier ist nicht da“ feiert seine Eröffnungsparty mit DJ-Sets und Grillen im Hof. Auch das neue „Cafe Ütelier“ im Haus Reichstein öffnet erstmals. Auftreten wird der Gelsenkirchener Rapper Zynik. In der Quartieroase (Bochumer Straße 110) präsentieren sich Vereine und Initiativen mit Musik und Gastronomie.

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Noch „enormes Entwicklungspotenzial“ sieht Andrea Lamest, Leiterin des Kulturreferats, in Ückendorf. Dass auch die Menschen vor Ort sich angesprochen fühlen, ist für Rybarski sicher: „Kultur ist immer etwas, das wirklich sehr gut funktioniert und in großer Vielfalt die Leute abholt“, sagt der Musiker.

Stadtteilführungen mit Bewohnern aus Ückendorf

Und auch das ist geplant: Zum Frühlingserwachen starten erstmals Stadtteilführungen. Bewohner des Viertels zeigen dabei Ihr Quartier (11 bis 14.45 Uhr). Zwischen Heilig-Kreuz-Kirche und Gründerzeit-Häusern vermitteln sie auch in Zukunft persönliche Einblicke ins Stadtviertel. Zum Start gibt es halbstündige Touren in komprimierter Form. Die Führungen sind am 21. Mai gratis, eine Anmeldung ist jedoch nötig (online anmelden: https://bit.ly/FruehlingBoStr, alternativ im Stadtteilbüro Bochumer Straße 114, 0209 1695801,

Die Bergmannstraße (bis Montag) und Flöz Sonnenschein (bis Sonntag) werden gesperrt. Das Klimawerk der Emschergenossenschaft demonstriert dort, wie wasserbewusste Stadtentwicklung aussehen kann.