Gelsenkirchen. Nach fünf Probeevents in der zur Kulturspielstätte umgebauten Heilig-Kreuz-Kirche sind die Künstler und das Gelsenkirchener Publikum begeistert.

Das schönste Lob kam aus wahrlich berufenem Munde: „Diese Kirche macht aus einem sehr schönen Konzert ein noch besseres Konzert“, sagte Ruhrpott-Barde Stefan Stoppok nach seinem Auftritt Ende Oktober in der frisch renovierten Heilig-Kreuz-Kirche. Doch nicht nur allen Künstlern, die dort in Ückendorf im Rahmen von fünf Probe-Veranstaltungen bislang aufgetreten sind, gefällt das zur Kulturspielstätte umgebaute Gotteshaus ungemein. Auch das Publikum hat das neue Juwel gleich felsenfest ins wild pochende Herz geschlossen.

540 Gäste der fünf Probeabende nahmen an der Umfrage teil

Geschäftsführer Helmut Hasenkox (l.) und Sprecher Sven Wiggermann von Veranstalter Emschertainment stellten die Ergebnisse der Umfrage zur Heilig-Kreuz-Kirche vor.
Geschäftsführer Helmut Hasenkox (l.) und Sprecher Sven Wiggermann von Veranstalter Emschertainment stellten die Ergebnisse der Umfrage zur Heilig-Kreuz-Kirche vor. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Das belegen auch die Ergebnisse einer Umfrage, die bei den sogenannten „Soundcheck“-Veranstaltungen durchgeführt wurde. Addiert 540 Gäste füllten an den fünf Abenden einen der Bögen aus, die im Eingangsbereich auf Stehtischen auslagen. Die Macher der Emschertainment GmbH, die als Betreiber von Gelsenkirchens neuer Vorzeige-Spielstätte fungiert, freuten sich über die fast durchweg positive Resonanz. Oder wie es Emschertainment-Geschäftsführer Helmut Hasenkox zusammenfasst: „Künstler und Besucher lieben die Kirche.“ Eine Liebe auf den ersten Blick.

Abgefragt wurde etwa die Zufriedenheit mit den Temperaturen in den 22 Meter hohen Räumlichkeiten, die vor allem über eine Fußbodenheizung und eine Lüftungsanlage reguliert werden. 77 Prozent aller Befragten antworteten mit „sehr gut“ oder „gut“. Bei der Luftqualität lag dieser Wert bei 91, bei der Akustik bei 92 und bei der Sicht auf die Bühne sogar bei sehr starken 93 Prozent.

Nur vereinzelte Klagen über eine blendende Bühnenbeleuchtung

Spitzenwerte erhält auch das Ambiente der für 14 Millionen Euro umgebauten Kirche. 78 Prozent der Besucher fanden es „sehr gut“, 18 Prozent „gut“. Einen großen Anteil daran hat auch das Lichtdesign: Dieses sorgt dafür, dass der stimmungsvoll ausgeleuchtete Kirchenraum zu einem wichtigen Mitspieler abseits des Bühnengeschehens wird. Nur beim Probe-Konzert der Neuen Philharmonie Westfalen im November gab es vereinzelte Rückmeldungen, dass die Bühnenleuchten geblendet hätten – vor allem in den vordersten Sitzreihen. „Das werden wir in den Griff bekommen“, versprach Hasenkox.

Abgefragt wurde auch die Art der Anreise. Erstaunlich: Obwohl die fünf Probe-Veranstaltungen fast ausschließlich von Kulturinteressierten aus dieser Stadt besucht wurden, reisten 69 Prozent mit dem Auto an. Nur sieben Prozent kamen per Bus und Bahn, drei Prozent per Fahrrad. 21 Prozent liefen.

Nur drei Minuten Fußweg von den empfohlenen Parkplätzen bis zur Kirche

Von denen, die mit dem Auto angereist waren, nutzten nur knapp zehn Prozent die empfohlenen Parkplätze am Cramerweg und im Wissenschaftspark – obwohl es von dort jeweils nur drei Minuten Fußweg bis zur Kirche sind. Stattdessen suchten 56 Prozent der Autofahrer einen Stellplatz am Straßenrand im unmittelbaren Kirchenumfeld.

Genau das sollte aber verhindert werden: Denn einige Anwohner hatten bereits im Vorfeld befürchtet, dass an Veranstaltungsabenden ihr gesamtes Viertel hoffnungslos zugeparkt sei. „Die Beschilderung zu den empfohlenen Parkplätzen ist nun aber montiert“, betonte der Emschertainment-Chef.

Fakten zur offiziellen Eröffnungsfeier der Heilig-Kreuz-Kirche

Eigentlich sollte die Heilig-Kreuz-Kirche Ende Januar im Rahmen des Neujahrsempfangs der Stadt offiziell eröffnet werden. Die Corona-Pandemie machte diesen Plänen aber einen Strich durch die Rechnung. „Die Eröffnung soll unbedingt vor vollem Haus stattfinden, alles andere macht keinen Sinn“, findet Hasenkox. Der neue Termin soll wohl im Frühling liegen.

Somit hat es einen schleichenden Einstieg gegeben: Denn mit dem Preisträger-Konzert des Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“ hat Ende Januar bereits eine Veranstaltung stattgefunden. Die nächste folgt im März.