Gelsenkirchen. 8000 Beschäftigte der Kindertagesstätten, sozialen Dienste und Behindertenhilfe sollen die Arbeit niederlegen und in Gelsenkirchen demonstrieren.

Nach wie vor dauert die Tarifauseinandersetzung zwischen den Gewerkschaften und den Kommunalen Arbeitgebern an und eine Einigung ist bisher nicht in Sicht. Nach mehreren lokalen Streik-Tagen, an denen Beschäftigte der Kindertagesstätten, sozialen Dienste und Behindertenhilfe ihre Arbeit für je einen Tag niederlegten, weil sie für mehr Personal und Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen streiten, ruft die Gewerkschaft Verdi für kommenden Mittwoch, 11. Mai, nun gleichzeitig Beschäftigte aus ganz NRW nach Gelsenkirchen.

8000 Streikende erwartet die Gewerkschaft, die mit 140 Bussen in die Emscherstadt gebracht werden sollen. Drei Demonstrationszüge durch den Süden der Stadt sind geplant, die sich auf dem Heinrich-König-Platz, dem Neumarkt und auf der Ahstraße treffen und verbinden sollen. Bereits jetzt ist klar, dass es zu Verkehrsstörungen kommen wird. Nach Angaben von Andrea Bornemann, Gewerkschaftssekretärin der Verdi in Gelsenkirchen, werden die drei Demo-Züge ab 9 Uhr starten. Unterstützung erhalten die Streikenden bei der Groß-Demo in auch von Frank Werneke, dem Verdi-Bundesvorsitzenden.

Die Gewerkschaften Verdi und Komba wollen damit den Druck auf die Kommunalen Arbeitgeber weiter erhöhen, die bisher die Forderungen mit der Begründung ablehnen, sie würden „zu schweren Unwuchten im Tarifgefüge des kommunalen öffentlichen Dienstes und zu überproportionalen und nicht finanzierbaren Personalkostensteigerungen führen“, heißt es.

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Die Tarifverhandlungen für die sozialen Dienste waren eigentlich für das Frühjahr 2020 geplant, nach dem Beginn der Corona-Pandemie jedoch auf Eis gelegt worden. Die Gewerkschaften argumentieren, dass die Erzieherinnen und Erzieher insbesondere nach zwei Jahren Pandemie mehr Wertschätzung erfahren sollten. Verdi fordert für die rund 330.000 betroffenen Beschäftigten keine prozentuale Lohnerhöhung, sondern Eingruppierungen der sozialen Berufe in höhere Besoldungsstufen.

Die kommunalen Arbeitgeber, mit Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD) an der Spitze, argumentieren, dass Erzieherinnen und Erzieher bereits jetzt besser verdienten als vergleichbare Berufe.