Gelsenkirchen. Ein Projekt des Gelsenkirchener Musiktheaters und der Neuen Philharmonie Westfalen lädt Schulklassen eine Spielzeit hinter die Kulissen ein.

Wenn sich Schulklassen in Künstlerklassen verwandeln und auf dem Stundenplan große Oper steht, dann stecken das Musiktheater im Revier (MiR) und die Neue Philharmonie Westfalen (NPW) dahinter. Erstmals starteten beide Kultureinrichtungen in dieser Spielzeit das gemeinsame Projekt „Aus den Noten auf die Bühne“.

Theater- und Musikpädagogen nehmen dabei Schülerinnen und Schüler mit hinter die Kulissen des Theaters, um hautnah bei der Entstehung einer Oper dabei sein zu können. Zuvor gibt es die Chance auf Begegnungen mit den Künstlerinnen und Künstlern, auf Workshops und Diskussionen. Und am Ende des Projektes steht der Besuch der Opernvorstellung an.

Künstlerklassen begegnen Musikern und Sängern hautnah

Dieses Gemeinschaftsprojekt von MiR und NPW entstand mit Hilfe des Fördervereins FMT und der Freunde und Förderer des Orchesters. Sie produzierten auch eine passende zwölfseitige Broschüre für dieses Projekt, um die einzelnen Produktionsprozesse bei der Entstehung einer Oper zu dokumentieren. Mit Illustrationen von Susanne Smajic erklären ein Sänger und eine Cellistin ihren spannenden Arbeitsalltag.

Bei der Premiere des neuen Projektes drehte sich alles um Bizets Oper „Carmen“. Britta Schünemann, leitende Musiktheaterpädagogin, begleitete eine zwölfte Klasse der Gesamtschule Erle. Die Musikvermittlerin des Orchesters, Julia Schulenburg, weihte eine elfte Klasse der Gänsewinkel-Gesamtschule Schwerte in die Geheimnisse der Oper ein. Träger des Orchesters sind, neben Gelsenkirchen, die Stadt Recklinghausen und der Kreis Unna.

Begegnung mit der Opernsängerin Lina Hoffmann

Bei der sechswöchigen Arbeit mit den Klassen gab es zum Beispiel Informationen über den Probenalltag, über die Entwicklung einer Rolle, über die Zusammenarbeit zwischen Musikern und Sängern, über die Aufgabe der Regie. Welche unterschiedlichen Wege es beim Einstudieren gibt, mal Orchester und Sänger allein, dann nach und nach gemeinsam, erstaunte dabei so manchen Teilnehmer.

„Zum Thema Carmen gab es aber auch viele inhaltliche Diskussionen, über die Rolle der Frau zum Beispiel“, erinnert sich Schünemann. Zu den Höhepunkten des Projektes gehörte die Begegnung mit Opernsängerin Lina Hoffmann, die derzeit am MiR die Rolle der „Carmen“ verkörpert. Für sie hatte die Klasse jede Menge Fragen vorbereitet.

Der Besuch einer echten Orchesterprobe stieß auf großes Interesse

Wie eine Partitur überhaupt aufgebaut ist, welche Instrumente zum Einsatz kommen und wie die Noten am Ende als Musiktheater auf die Bühne kommen, das vermittelte Schulenburg ihrer Künstlerklasse: „Hier stieß vor allem der Besuch der Orchesterprobe auf großes Interesse.“ Die Neugier sei groß gewesen. Besonders aufregend war dann der Besuch beider Künstlerklassen von „Carmen“ am vergangenen Sonntag.

Schon in der nächsten Spielzeit werden neue Künstlerklassen in die Geheimnisse des Opernbetriebes eingeweiht werden. Wer schon heute Interesse an der begleitenden, kostenlosen Broschüre „Von den Noten auf die Bühne“ hat, kann sich per E-Mail melden unter: mirpaedagogen@musiktheater-im-revier.de.